Niederrheinische Liederhandschrift von 1574(1574-1591)–Anoniem Niederrheinische Liederhandschrift von 1574– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [Folio 42v] [fol. 42v] [Mit freůndtlicheN aůgenn winckenn] 1. Mit freůndtlichen aůgenn winckenn, brenngt lůst meines hertzenn beger Wan ich an die liebste gedencke Wie gernn ich bey ihr wehr Sey ist vonn soelchem wesen, das anders nicht sein en magh Die schoenste hab ich aůserlesen O Gott mocht ich bey ir wesen, Sey geliebt mir wie langer wie bes. 2. Wie schwer felt al mein leydenn, Das ich von der liebster můes sein, boůen al die ginne die dar leben Sol sey mir die aller lieste sein Vmbfangen vnd vmbůnden, all in das hertze mein Jn meines hertzenn grůndt, Rest sey zů aller stůnde Die zartz Jůngfrewelein fein. [Folio 43r] [fol. 43r] 3. Sie fůhrt zwei freůndtlicher aůgenn Die lůchtenn recht wie der sternn, Sey thedt sey mir so freůndtlich schiessenn Wan ich sey ahne sehen Sey hat zwey roeter wangenn Die habenn betroegenn mich, noch der liebster trag ich verlangen sey hat mir mein hertz vmbfangenn, Jch sehe sei von hertzenn gerne. 4. Kein man kan mich erfrewenn, Dan ich bin traůrentlich, die mich eins plag zů freienn Die hat begeben mich, Nhů staedt ich můes mich leidenn, das annders nicht sein en magh, Jns beste wil ich es kehrenn, Verdraegen so můes ich lehren, Jch fůhren ein verlohren spill. [Folio 43v] [fol. 43v] 5. Hertzlieb die neider zůngen Das annders nicht sein en magh Laes vns kleine freůndtschaft geniesenn, Schoen boele ob es wesen magh, Vnnd sůllen vns zwey vns scheidenn Stell dein gedancken von mir So draeben ich vber groen heidenn, Stedigh boel ich nae dir beiden Desgleichen thůe weder zů mir. 6. Herzlieb laeß dich gedenckenn, Der groesser schwaerer pein, Thůe mich mit den aůgen winckenn, Vnnd trrit mich vf ein foes, Jch sall es dir bedeůten, Von heimlichem leiden Vnd was heimlich freien kahn thůenn. [Folio 44r] [fol. 44r] 7. Och suchten vnd fantasieren Vnnd sůchtenn iemerlich, das hab vůr manieren Vnnd fůhrenn es gar sicherlich, Das thůen die Falsche Kleffer, mit ihrem falschen raeth, Er schiedt von seinem boelen Es soll im noch woll gerawenn, Aůf sei tragh ich einen Freien můedt. Vorige Volgende