Niederrheinische Liederhandschrift von 1574

[fol. 21r]

[Ein stediger beger]

1. Ein stediger beger
Ein Jůngkfrewlein rein,
de hab ich mir aůßerlesenn,
Vmb keinen schatz ist sei mir feil,
Sey fůhrt einn půntlich wesenn
Sey ist nicht altt
Gantz woll gestaltt,
mit Edler art gezieret
Sey hatt meinn Hertz
mit gwaltighem schmertz,
Mit Venůs bandt gebůndenn.

2. Sei ist meines gemůts Einn troester fein
Kein mahn solt mir sey leidenn
Wie gernn so woltt ich bey ir sein
Vnnd nimmer von ir scheidenn
Wollt sei mich hann
vnnd sehenn mich frůntlich ahn,
Sey geliebt mir boůenn allenn,
Sey ist alleinn
vnnd anders kein
Die mir kan leidt vertriebenn.