Niederrheinische Liederhandschrift von 1574(1574-1591)–Anoniem Niederrheinische Liederhandschrift von 1574– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [Folio 19r] [fol. 19r] [Jch ginck mit lůst důrch einenn waldt] 1. Jch ginck mit lůst důrch einenn waldt Jch hoert drey Vogelen singen Die Drouschell vnnd die Nachtegall Sey singen all gleiche woll Wie gern hoert ich sey singenn. 2. Vnd wie ich vur den gronenn waeldtt qůam, da hort ich der fougell keine Dar fandt ich nicht mehr als ein braůns medtlein fein, Jch baedt es vmb denn willen sein, Ein halb nach bey im zů schlaiffenn. [Folio 19v] [fol. 19v] 3. Bei mich zu schlaffen kůmptstů nicht Bey mir salstů nicht schlaeffen Vnnd werdt ich dan ein kindtlein traegenn Jnn aller schandenn můst ich staenn, Mein Jungk hertz trawret sehre. 4. Vnd wurdestu dan ein Kindtlein traegenn Darfůhr darfstů nit sorgen jch stellen dir broedt ich stellen dir wein Des kindtleins vatter will ich sein jch will dir helffen zehen. [Folio 20r] [fol. 20r] 5. Ich nam das medtlein mit weisser hanndt, mir ihrenn schne weissenn henden Er fůrt es vnnder die hagelenn doernn Das medtlein hatt seinn krantzenn verloeren, es traweret vnnd weinet sehre. 6. Nü schweig nu schweig vnnd nicht en schrey, vnnd weine dů nicht so sehre, nhů ganck dů deiner Můtter heim Sprech dů seis gewest ahm Rhein Reinsche roesenn hasthů gebroechenn. Vorige Volgende