Nederlandse historische bronnen 4
(1984)–Anoniem Nederlandse historische bronnen– Auteursrechtelijk beschermd74 Jan van Nassau aan Willem van Oranje Arnhem, medio december 1579Ga naar voetnoot74*Gnediger herr, wiewol auf E.G. schreibenGa naar voetnoot117 bei derselben ich gern zu Antorff erscheinen und ihres bevelchs alda erwarten, auch E.G. alle gelegenheit, wie die sachen in diessem furstenthumb geschaffen, fur meinen abzug berichten wolte, so ist es doch ahn dem, das ich itzo dismals gantzs schwerlich abkommen kan aus ursachen, das ich weder von der landtschafft den geringen underhalt so sie mir gibt, noch auch den unijrten, was sie mir monatlichs zugesagt, nicht erlangen und derhalben nicht wolh die zerung haben, noch von hier, dweil ich mich von denjenigen, so mir zu meine haushaltung nuhn ein zeitlang gelieffert, arrests besorgen muss, abkommen kan; darneben auch die churf. gesandte nhun 3 wochen zu Cöllen gelegen und auf das gelt, so ich der landtschafft vorgestreckt und daran mir noch mehr als 20.000 g. mangeln, warten und befurchten muss da ich itzo von hier verziehen solte, das ich dasselb schwerlich bekommen wurde. Bitt derhalben gantz dinstlich, E.G. wölle mich meines nicht erscheinens dismals fur entschuldiget halten. Es ist gnediger her, nhun auf den letzten 3 landtagen anders nicht practicirt noch getrieben worden dan das man die landtschafft gern dahin beredt, das sie naher Cöllen geschickt, des friedens halben gehandlet, und von der narderen union sich separirt hette. Weil aber solche practicken, ungeachtet ob es sich schon allemals also ansehen lass, als das sie ein vortgangk gewinnen solten, idesmahl mit Gottes hulf zuruck getrieben und die landtage daruber zerschlagen und prorogirt worden (wie dan diesse landtag auch bis uber 6 wochen ausgesetzt ist), so ist der gegentheil so verbittert daruber worden, das man zu keiner handlung | |
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kommen können. Also das man in keinen sachen zu einiger richtigkeit kommen können oder mögen. Ich hab der landtschafft auf diessem letzten landtag beides schriftlich und mundtlich zu etlich mahlen under anderm sonderlich diess proponirt: dieweil es ahn dem das teglichs vielfaltige warschowungen, zeittung und schreiben einkemen, das der feindt nicht allein auf Frieslandt, sondern auch auf diss furstenthumb allerhandt geschwinde practicken und anschlege hette; darneben auch zu besorgen were, wo dieser frost in die lengde ahnstehen und etwan die ströme zufrieren solten, das der feindt alsdan desto eher etwas aufs furstenthumb attentiren möchte, und da er schon keine stette inbekenne, doch zum wenigsten die platte lande dieweil man den reutter abdancken wölle, seines gefallens allerdings verderben könte, und sich dan auch die landtschafft beneben diesem offtmals und sonderlich itzunder beclagt, das sowol der ritterschaft als auch den burgern in stetten und hausleuten auf den platten lande von unsern eigens kriegsleuthen solchen grosse schade und uberlast wiederfare und zugefugt werde, das es die lande lenger nicht ertragen könten oder möchten - wie dan solches auslauffens halben auch der Westphelisch kreyss gethan - das sie derhalben mit mir in communication tretten und deren rath und hulff mir dermassen mittheilen wolten, damit dasjenig, was zu der lande bestes gereichen thete, hierin möchte vorgenommen und gehandlet werden. Mit ferner anzeige, das ich fur mein persohn hierzu kein ander mittel noch wege wuste, dan das man mit vleis dahin bedacht were, wie man zu einem beharlichen guten frieden gerathen möchte und mitlerweil biss derselbig erlangt und zu wegen bracht, solche gute ordnung gestelt hette, damit dem feindt hierzwischen möge wiederstanden und das landt für allem unbillichen gewalt, schaden und nachteil soviel muglich geschutzt, geschirmet und verhutet werden. Dieweil aber diess furstenthumb und die graveschaft Sutphen einem solchen gewaltigen feindt allein nicht wiederstehen, und den gantzen krieg ertragen könne, und noch viel weniger aber irer etliche von dem furstenthumb ohne rath, hulff und beistandt irer F.D. und der hern general staden, gleichfals der benachbarten unijrten provincen und ohne einhelligen consens des gantzen furstenthumbs und graveschaft einen bestendigen guten frieden fur sich selbsten erlangen, sondern vilmehr dieselbe, da sie sich also von inen separiren und absondern solten, zu feindt machen, dardurch die commercia diesser landen benehmen, den feindt ins landt locken, und sich in viel grössere last und beschwerung dan sie zuvor niemals gewesen, stecken und aller nachbarlichen trosts, hulff und mitleidens selbsten berauben wurdenn, so wolte ich inen treulich gerathen, auch sie mit vleis gebeten und ambtshalben ermahnet haben, das ehe sie jemandts naher Cöllen abfertigen und des friedens halben einige handlung furnemen, sie sich zuvor derentwegen under einander selbsten vereiniget und vergliechen, und darnach die friedtshendlung bei irer F.D. den General Staden und benachbarten unyrten provincen getrieben und umb befurderung desselben ohn underlass angehalten hetten etc. | |
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Wiewol ich nhun die landtschafft gebeten, das sie diesser sachen ferner nachdencken und beneben grave Friederich vom BergeGa naar voetnoot118 und D. BoymernGa naar voetnoot119 aus iderm quartier etliche, und sonderlich von den jenigen, welche sonderlich den frieden begerten und die meiste clagten und beschwerungen uber die nardere union hetten, benennen und ordnen wolten, die hieraus mit ferner communicieren möchten, so ist mir doch von iren deputirten volgenden tags als ich diesse ding weitleufftig wiederholt, kein ander bescheidt nicht worden, dan diesse kurtze antwort, nemlich: das man gewalt mit gewalt stewren, und zue abwendung des feindts reuter, knechte und was ferner zu solchen sachen gehörig, haben musse. Wo man aber dieselbe und sonderlich die mittel zum krieg bekommen, und wie man sich in die gantze sach schicken möge, solchs muste man bei der hohen obrigkeit irer F.D. E.G. und der Generalitet suchen; und wolte derhalben auch naher Antorff schreiben mit bitt, des ich dergleichen thun wolte. Ob ich wol inen darauf geantwortet, das die sachen keinen verzug leiden könten, und wir in dem fall irer F.D. E.G. und der Generalitet rath, gutbeduncken und bevelch hiebevor zu underschiedlich malen fur lengst vielfaltig vernommen und darvon dermassen gnugsam berichtet weren, das wir kein andern rath noch hulff dahero zu gewarten, sinthemahl ire F.D. und die General Staden sambt E.G. nicht allein uns zum offtermal zu anrichtung der general mittel und williger contribution ernstlich vermahnet, sondern auch darbei bevolen, das wir die stette und pess, daran gelegen, fortificiren und mit guarnison oder anderer noturfft der gebuer versehen solten. Sönderlich aber das E.G. darvon, wie gute ordnung in diessen sachen zu stellen, zum offtermal discourirt, auf ir und anderer provintzen verbesserung ein repartition und vorschlag gemacht wie man sich in diessen gefehrlichen kriegsleufften am besten in die sach schicken möchte, und derhalben sie vermanet, dieweil ich die deputirten der unijrten provincen und also des gantz collegium furnemlich diesser ursachen halben von Utrecht hieher vermögt, damit man sich mit inen, weil sie darmit zufrieden, wie dieselbe am besten anzurichten vergleichen möchte. Das sie sich derhalben mit denselben oder weil sie sich hierin beschweren, zum wenigsten mit mir in communication einlassen wolten, so fern sie anders gedechten das vatterlandt zu defendiren und nicht zu verlassen. Ich hab aber bei inen weiters nichts ausrichten können, dan allein das sie mir geantwordt, welcher gestalt sie derwegen kein bevelch hetten, sondern die ding ahn die landtschafft wolten und musten gelangen lassen. Als ich nhun gesehen, das daraus nichts werden wöllen, hab ich die landschafft des anderen morgens frue ansprechen und bitten lassen, das sie wieder zusamen kommen und vor mir, was ich inen vor zu tragen ferner anhören wolten. Es ist aber dahin practiciret worden, das die landschafft sonder mein wissen, ehe und zuvor man mir auf einigen punckten geantwort, verzogen, und durch D. Boymern (den ich dan beneben andern nicht fur den geringsten meutmacher halte) | |
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angezeigt worden, das sie die schickung naher Cöllen dismals einstellen und über 6 wochen wiederumb ein andern landtag halten wolten. Mit bitt, das ich mitlerweil dasjenig, was den landen zum besten gereichen möge, furnemen, ordiniren und handlen wolte. Auf welches ich dan wiederumb vermeldet, das ich solches von inen fur bekant und zu danck annehmen thete und dasselb ohne das im fall sie mir schon die antwortt nicht geben, mitlerweil wolte gethan haben, biss ich von demjenigen, wie die sachen, die gemeine wolfart belangendt nhun ein zeithero in diessem furstenthumb bei den bannerhern und der ritterschafft einstheils, abgelauffen die gemeinden, desgleichen auch ire F.D. und die General Staden denen ich dan auch ein eidt gethan, berichtet hatte. Jedoch, damit sie nochmals zu spuren, das ich gern alle ding mit irem rath nnd wissen handlen und soviel mir muglich, das gemein bestes zu befurdern und suchen zu helffen geneigt, so wolte ich inen mein vorhaben hiermit angezeigt haben. Nemlich: das ich bedacht nechster tage die gemeindten in den haubtstetten vor zu bescheiden und inen vor zu halten demnach das furstenthumb Geldern und graveschaft Sutphen in solcher grosser noth und gefahr stunde wie ich dasselbig auff allen und iden landtägen, auch sonsten fur und nach der landtschafft weitleufftig remonstrirt; und ich aber bissdahero von der landtschafft nihe keine resolution, was mir in diessen sachen zu thun oder zu lassen, oder auch ob und welcher gestalt sie bei mir stehen, halten, hulff und assistenz erzeigen wolten, bekommen können; das ich derhalben inen, damit sie nicht etwan durch ungewisse und vergebene hofnung betrogen, ein solches nicht verhalten, sondern wie die sachen entlich geschaffen, anzeigen und darauff ire erclerung, was sie darbei zu thun gemeint, und worauff ich mich zu verlassen, begeren wöllen. Damit ich aber aus allem zweifel kommen und man bei diesser eingeriessener grosser division und diffidentz wissen möge, wem man zu vertrawen, und wie wir gegen einander affectionirt seien, als hette ich mich entschlossen, das diejenige, so bei irer F.D. den General Staden und benachbarten Unijrten Provincen und also dem gemeinen vatterlandt stehen und halten wolten, und fur die defension desselben leib, gut und blut auf zu setzen gemeint, aufs new zusamen schweren und die union underzeichnen solten. Mit angehefften begeren und erpiethen, das diejenige, so hierin einige fehl, mangel oder bedenckens hetten, dasselbig rundt und ohne schew nicht allein anzeigen, sondern auch ich und andern verhoffentlich inen solche information und bericht thun wolten, das sie darab ein billichs genuegen und contentement haben. Oder zum wenigsten sie noch niemandts ehrliebendts uns mit keinen fugen in unguten verdencken solte können, da es dem gemeinen sprichwortt nach: qui non est mecum, contra me est, mit inen gehalten wurde. Auff solches, gnediger her, haben anfencklichs die grosse und kleine stette und nach der handt auch der grave von CulenburgGa naar voetnoot120 und etliche viel von der | |
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ritterschaft sich nicht allein mundtlich erclert, das die bei irer F.D. der generalitet, den benachbarten Unijrten Provincen, mir und dem vatterlandt bestendig bleiben, leib, gut und blut darbei aufsetzen wöllen, sondern es haben auch die ahnwesende biss auf 3 oder 4, so da vorgeben, das sie die union noch nicht gnungsam gelesenn, dasselb subscribirt und under anderm insonderheit auch D. Boymer, wiewol es inne gewisslich nicht von hertzen gangen, sinthemahl er alle ausfluchte gesucht und seine reden und erclerung da ichs inne hette wöllen passiren lassen, dermassen zweifelhafftig und auff schrauben gestelt, das es weder kalt oder warm gewesen were. Weil ich dan nhun spure, das es ein hohe unvermeidliche nottufft ist, das man dermahl eins wissen möge, woran man sey und wem zu vertrawen; ich auch nhun zum zweiten mahl diess befunden, das so balt man sich in den sachen rundt und strack erclert, den practicanten und meutmachern das hertzs gar entfelt, sonderlich aber das auf den landtagen in grosser vergaderung nichts fruchtbarlichs aus zu richten ist, als hab ich in den 4 quartieren innerhalb 14 tagen quartiertage angesetzt der meinung, das ich von einem quartier zum andern selber ziehen, mit dem angefangenen werck vermittelst götlichen gnaden vortfaren, dasselb continuiren und in solchen handlung zugleich die general mittel durchaus under den patriotten mitt anrichten und einfhuren wölle. Welche sich dan separieren, zue keiner billigkeit nicht weisen lassen, die general mittel verweigern oder sich sonsten suspect und feindtselig erzeigen werden, gegen dieselbe wirdt man mit hulff rath und zuthun der Unijrten Provincen (die sich dan darzu austrucklich erclert) mit geburlicher execution oder sonsten dasjenig ahn die handt und vornemen mussen, so man befinden wirdt, das nach der gelegenheit der zeit und leufte zu der lande wolfart und versicherung gereichen und dhienen mag. |
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