Nederlandse historische bronnen 4
(1984)–Anoniem Nederlandse historische bronnen– Auteursrechtelijk beschermd
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41 Jan van Nassau aan Willem van Oranje Nijmegen, 24 februari 1579Ga naar voetnoot41*Ga naar margenoot+Gnediger Her, Von dieser orth gelegenheit weis ich gar nichts besonders zu zeschreiben, dan das der feindt nhun ein zeithero hien und wieder gar weit von einander zerstrewet gelegen und sonderlich durch diss gross gewesser dermassen separirt das ime leichtlich grosser abbruch zu thun gewesenn, und solchs soviel da mehr, dieweil kaum die helffte seines fussvolcks bewert gewesen, und erst fur wenig tagen die wehr von Essen aus bekommen haben. Es wirdt auch vonGa naar margenoot+ underschiedlichen orthen zugeschrieben und angezeigt, das binnen Rurmundt und sonsten in des feindts leger dermassen grosse theurung und mangel ahn proviandt sei, das es gentzlich darfur geachtet wirdt, da man ein zeitlanck die ströme in diessen furstenthumb desgleichen auch den pass umb Lingen wurde zuhalten und keine proviandt ausfuren lassen, das der feindt weil er das furstenthumb Gulich und zum theil auch das Stift Cöllen sehr ausgezogen, grossen mangel wurde leiden mussen. Wiewol ihn nhun dasselb zu thun gemeint, sofern die unyrte provincen ihnen dasselb gefallen lassen, die ströme in diessen furstenthumb ein zeitlanck zu schliessen, wie dan auch dasselbig itziger zeit von wegen des grossen gewessers und ungewitters zum theil wol fuglich geschehen mag, jedoch weil es ohne clagten nicht abgehen wirdt, so hab ich nicht underlassen mögen E.G. dessen hiermit verstendigen und zu bitten, das sie mir hierinnen nicht allein Ir gutbeduncken mittheilen, sondern auch von irer F.D. wes ich mich desfals zu verhalten, schriftlichen bevelch und schein ausbringen wöllen. Ga naar margenoot+Die Teutsche knechte binnen Rurmundt haben die nechst vergangen tage sehr gemeutet und die stat plundern wöllen, dieweil ahn ire statt Spanier haben hinein gelegt werden sollen und der printzs von Parma ihnen weiter nicht dan die zeit uber er das regiment gehabt von irer bezalung gestendig sein wöllen. Ga naar margenoot+Merten SchenckGa naar voetnoot89 thut hierumber grosser schaden und dem feindt viel nutzlicher dienst aus den beiden heusern Blienbeck und WellGa naar voetnoot90; hat etlich volck in die Kirche zu Well, welche gar aufm wasser liegt, gelegt; ist darneben allen tag alhie fur der statt und auf der heiden, mit 30, 40 und 50 pferden, also das niemandt von hieraus weder zu wasser oder zu lande sicher auf oder ab kommen kan; hat gestern abermals alhie fur den pforten am hellen liechten tag etlich vihe den hausleuthen so hieherumb wohnen hinweg genommen sambt etlichen Hessischen karren und wagen. Weil man dan kein volck, sonderlich keine pferde hierbinnen hat, ist zu vermuthen das er dergleichen je lenger je mehr thun, auch | |
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von tag zu tag ein edelmans hauss nach dem andern einnemen werde. Ich darf kein volck sonderlich von reuttern nicht annehmen, es sei dan das ichGa naar margenoot+ von den Unyrten provincen den bezalung versichert sey. Bin derhalben willens nechster tage einen ritt naher Utrecht zu thun und diesse ding soviel muglich zur richtigkeit bringen zu helffen. Wans muglich were, das des von Estroumels regiment könte aus diessem furstenthumbGa naar margenoot+ gebracht werden, wurde es bei diessem volck ein grossen willen machen und ich in die stette desto eher ander volck bringen können. Dan dieweil darunder viel Walonen und papisten seindt furchten sich die leuthe alhie sehr, das sie nicht gleich die mal contenten ein werck anfangen. Zu dem beschweren sie auch die arme hausleute mit brandtschantzen und sonsten, das er gar uber die mass ist. Insonderheit aber wurde die burgerschaft zu Venlo, welche von wegen dieser knechte und das ich iren alten magistrat abgesetzt, sehr zu stillen, zu gewinnen und also ohne allen zweifel sie auf einen guten weg leichtlich zu bringen sein, wan ich sie dieses volcks entledigen köntte. Und hat insonderheit das die burger sehr unwillig gemacht, das die knechte seithero der zeit sie in der stat gewesen, noch mit den burgern gessen, weil ich uber beschehene zusage von wegen des ungewitters und grossen gewessers kein gelt von den unyrten provincen bekommen und den soldaten geben können. Nachdem auch Genediger Her, darvon geredt worden, das in diessem furstenthumbGa naar margenoot+ Geldern etlich pferde ordinarie wiederumb underhalten werden sollen, so hat mich die landschafft angelangt bei E.G. anregung zu thun, das sie die bende wieder bekommen mögen. Und dieweil dan insonderheit etliche auf spiesser dringen, so bitt ich E.G. wölle mir hierin ir gutbeduncken mittheilen. Der stathalter von Frieslandt hat ein general landtag gegen den 4ten martii inGa naar margenoot+ seinem gubernament ausgeschrieben in meinung under anderm auch von unserer aufgerichten union zu tractiren und zu handlen. Dieweil dan nicht allein zu vermuthen, sondern ich auch dessen von guten leuten bin berichtet worden, das viele sich finden, welche dieselbe zu wiederrathen und zu verhindern understehen werden, auch etliche seint, welche S.E. einbilden, als das E.G. ahn solcher union kein sonderlich gefallens haben, so bin ich angelangt worden E.G. zu bitten das sie der union bei S.L. in einem schreiben gedencken wölten. Desgleichen vermeint man auch, das S.L. desto williger hierzu sein solte, wan S.L. möchte berichtet werden, das Ire F.D. noch die hern General Staden diesser union nicht contrarijrt. Ich hab biss noch bei denen von Sutphen und Doesberch, desgleichen auchGa naar margenoot+ denen von Tiel nicht erhalten können, das sie guarnison einnehmen wöllen. Wie dan auch die von Nimmegen noch zur zeit mehr nicht dan ungefehrlich drithalb hundert knechte binnen der stat haben. Da nhun E.G. nötig zu sein erachten dieselbe stette zu besetzen, damit sie dan sehen möchten, das solchs nicht allein meines wercks sei, so were sehr gut, das ire F.D. derwegen mir erstlich geschrieben hette. Die evangelische alhie haben kurtzumb die pfar- oder muderkirche innehmen | |
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Ga naar margenoot+wöllen, ist auch sofern kommen, das die bapistische burgerGa naar voetnoot91 ire götzen und tafeln, so sie darin gehabt, mehrerteils ausgetragen. Wiewol ich nhun dasselb vieler ursachen halben nicht gern sehen wolte, auch ernstlich dagegen geredt und den evangelischen zu gemueth gefuret, das solchs wieder die Gentische pacification und general union, sondern auch wieder meinen gethanen eidt, die zwischen beiderseits religionsverwandten diss jahr uber ufgerichte verträge und die itzt new gemachte union sei, auch das Ire F.G. und die hern General Staden beneben andern provincen solchs sehr ubel aufnehmen werden; item das dieses leichtlich dasjenig, was mit den malcontenten, item denen von Arthois und Hennegaw, gehandlet, wieder umbstossen, ein new malcontentenwerck anrichten und also ein grosse unruhe machen, und mehr ahn vortpflanzung der religion hindern dan befurdern möchte, und sie derhalben vermahnet, das sie solchs zum wenigsten so lange instellen wöllen, bis das ich mich hierin anderer christlichen leuthen, und sonderlich etlichen consistorien in und ausserhalb dieser lande, daran ich dan albereith geschrieben, rath und gutbeduncken angehort hette, mir auch die vertröstung geschehen, das man darmit noch ein zeitlanck einhalten und ohne mein vorwissen nicht anfahen wolte, so hat sich dort heut zugetragen, als gestern ein fraw von der religion gestorben, welche in irem testament und ahn irem letzten ende verordnet und begert, das sie zu iren eltern in dieselbe kirche möchte begraben und bei dem begrebnus ein evangelische predigt gehalten werden, das darauf diessen morgen gleichwol ohn mein wissen in obernanter kirchen geprediget worden. Was nhun weiter hierauf erfolgt wirdt die zeitt geben. Ich bin willens gewesen als heut von hier naher Arnhem zu verreisen. Dieweil aber diesses geschehen, werde ich noch heut alhie verbleiben, damit nicht etwan ein aufstandt hieraus erfolge und fernere verordnung hierin geschehen möge. Ich habe den evangelischen vorgeschlagen, dieweil die beide kirchen, so sie inhaben, inen viel zu klein, wie ich dan selbst gesehen, das sie derenthalben ein andere kirch in einem closter, welche gar gross ist und soviel ich mit inen, die geistliche und bapisten, gehandlet und vermerckt gern einraumen werden, annehmen, und umb friedlebens willen sich darmit begnugen lassen wöllen. Sie haben aber bis noch nicht gern darzu verstehen wollen; wenden under vielen andern, gleichwol meines erachtens nicht hoch erheblichen ursachen, auch diese fur, solang die grosse kirch nicht inhaben, so seien sie fur den bapisten nicht versichert, dan dieselbe also gelegen das, wer die inhabe, der stat mehrerteils mechtig sei, und sie daraus leichtlich können uberfallen werden, dieweil man darin von allen gassen unvermerckt können kommen, sie die sturmklock daselbst haben und newlicher zeit, als man den magistrat alhie verendert, sie sich daselbst versamlet, armirt und die sturmklock gezogenGa naar voetnoot92. Bitt derhalben, da E.G. von | |
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diessen dingen etwan anderst reden hörten, sie wöllen mich nicht allein fur sich selbsten hierinnen entschuldiget halten, sondern auch bei andern zum besten entschuldigen. Dan ich fürwar solche und dergleichen unnötige ding und unruhe nicht gern sehe und stehet ohne das in diesser stat dermassen gefehrlich, das man billich nicht mehr gefahr suchen oder erregen solte. Die bapisten seindt noch sehr starck, aber darneben gleichwol gantzs blöde.Ga naar margenoot+ Der magistrat obwol derselb mehrerteils der religion zugethan, so ist er doch gantzs schlecht und sorglos, hat bei der gemeinde geringe reputation, und ist zwar nichts mit ihnen aus zu richten. Ich vermahne, flehe, bitte, zurne und sage auch was ich ummer wölle, so hilfft eines so viel als das ander. Hoff aber doch, es solle mit der zeit besser werden, wan sie beginnen zu erkennen und zu spuren, das man allein ihr bestes gesucht und dasjenig, so man inen bishero von mir ohn zweifel durch anstifftung des feindts eingebildet, eitel unwarheit und lugen sei. Wolte E.G. ich dismals in eile dinstlich nicht verhalten, und haben sie mich zu aller annembliche dienstleistung alzeit bereit und willig.
Per schedulam. Ich bin nhun lenger als ein jhar sehr wenig zu haus gewesen und gerathen daruber meiner armen leuthe und meine sachen in solche unrichtigkeit, das ich nothwendig ein reyse naher haus thun, und hierein versehung thun muss. Weil dan zu besorgen, das der feindt auf den kunfftigen sommer auf diss furstenthumb harter dringen und ich alsdan noch beschwerlicher werde abkommen können, so were ich wol gemeint, so balt die stette auf der frontier, und wo sonsten von nöthen nahe notturfft besetzt und versehen weren, und ich mich mit den unijrten provincen, wes man sich auf der unverhofften notfall zu verhalten, vergliechen, ein woch 3 oder 4 naher hauss zu ziehen und solchs so viel da mehr darumb itzo, dieweil nicht allein die Franckfurter mess nahendt fur der thur ist, da ich dan allerhandt bezahlung zu thun, sondern auch der bisschoff von Bremen aufs new sich mit mir der union und anderer sachen halben zu underreden begert, und die von der Munsterischen regirung welche es mit hochermelten bisschoff halten und sich itzo fur Beiern besorgen, gleichfals umb ein beikunfft bei mir anhalten lassen. Also das ich davondannen fast in 3 oder 4 tagen zu hauss kommen und dasjenig so der graven einigung halben mit Bremen gehandlet als dan auch desto besser vortreiben möchte. Ist derhalben mein dinstlich bitt, E.G. wölle bei Irer F.D. mich zum besten entschuldigen. |
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