Nederlandse historische bronnen 4
(1984)–Anoniem Nederlandse historische bronnen– Auteursrechtelijk beschermd37 Jan van Nassau aan Willem van Oranje Utrecht, 29 januari 1579Ga naar voetnoot37*Gnediger herr, E.G. sol ich dinstlich nicht verhalten, welcher gestalt die Schotten und Englander [under gleichwohl auch viel andere nationes von Franzosen, Walonen, Niederländer und sonst allerlei gesinde mit undergemengt]Ga naar voetnoot82 noch alhie [im stifft Utrecht und] dem Arnheimschen quartier liegen und den armen leuth mercklichen schaden zufuegen, dan sie sich beneben dem das sie essen und trincken von den hausleuten aufs köstlichst und uber ir vermogen haben wöllen, mussen sie ihnen darzu noch des tags 1 g. 1 thaler oder auch wol ein cron geben, und wan sie ausziehen, ire eigene pferde, so sie inen abnemen, wiederumb ranzonieren und abkauffen. Weil nhun der coronellGa naar voetnoot83 abwesendt ist, auch gar wenig haubt und bevelchsleute bei inen seindt, kan man hierin nicht wol remedyren und ordnung stellen und noch viel weniger sie vortbringen und für den feindt gebrauchen. Bitt derhalben E.G. wölle daran sein, das coronel und bevelchsleute sich aufs ehist ummer muglich zu iren kriegsleuten begeben. Weil ich auch keine reuter nicht habe, trage ich die vorsorge sie werden ohn dieselbe nicht wol naher dem Oberquartier vortziehen können oder wöllen. Wan man aber pferde haben möchte, könte man dieselbe nicht allein zu convoyerung der knecht, sondern dieselbe auch binnen den stetten Nymegen, Venlo und Geldern gantzs nutzlich gebrauchen und dem feindt weil derselbig hien und wieder zerstrewet liegt, nicht geringen abbruch thun. Wie ine dan dasselbig auch ohn das unangesehen das man über ettlich und 20 pferde nicht gehabt, von den soldaten aus Venlo und Wachtendonck zeitlich begegnet ist. Es seindt die fenlein sehr schwach und einstheils kaum 50 starck, darzu mit allerlei nationen, als Francosen, Walonen, Nieder und Oberlendern und sonsten allerlei gesinde vermenget. Were derhalben wol gut, das etliche fenlein zusamen gestossen und umb ersparung unchostens willen etwas starcker gemacht und das unnutz gesinde, daruber dan sie, die Schotten, selbst clagen, [welche alle unordnung anstifftet,] ausgemustert wurden. Inson- | |
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derheit aber wolt ich gern sehen im fall wir die Schotten im furstenthumb gebrauchen solten, das hauptman SchmittGa naar voetnoot84, so auch ein Schott in E.G. dinst hiebevor gewesen ist, etliche fenlein möchten undergethan werden. Im fall die von Venlo, Geldern und Wachtendonck dieselbe knechte sambt des von Trommels regiment welchs auch noch im furstenthumb liegt und grossen schaden thut nicht einnehmen wolten, wuste ich nicht wol, dieweil ich der orth noch nie gewesen, wo ich sie am sichersten hien legen möchte, es were dan das sie binnen Stralen, sofern dasselb inmittelst von dem feindt, dieweil sie, die von Stralen, bei dem printzen von ParmaGa naar voetnoot85 darumb angesucht, nicht besetzt wurde und das closter int zandt und lengst der lantwehr gelegt hette, Gleichfals besorge ich, das man auch in die stette hiernieder diese kriegsleuth, weil man inen noch viel schuldig und das volck so unwillig ist, schwerlich könne oder dörffen einbringen. Von dem feindt hab ich aus mangel gelts wenig gewisser kuntschaft. Es sagen aber diejenige so den Rhein herabkommen, das er mit seinem kriegsvolck einstheils umb Mörs liege daselb aufgefordert, aber durch das gross gewesser, dieweil die diecke daselbst durchgebrochen, abgetreben worden. Solle aber das haus Krakaw inbekommen, und wie es etliche darfur halten, wo das gewesser nicht eingefallen und die dicken hien und wider durchgebrochen weren, wurde er auf der 3 stette eine, Nimegen Arnhem und Sutphen etwas versucht haben. Der printzs von Parma sol mit den abgestandenen hern von Cöllen binnen Rurmundt sein, und den andern hauffen strack auf Nimegen zuziehen lassen. Ich schick morgen noch ein fenlein, welchs die stadt Utrecht alhier abgedanckt, binnen Nimegen das also in allen nicht uber die 350 soldaten darbinnen sein mögen. Da ich mit den Schotten handlen könte und die von Nimmegen wolten sie annemen, wolte ich deren oder von des Trommels regiment gern etliche fenlein darbinnen, wie in gleichen auch ghen Tiel und Bommel schicken. Wiewol ich nhun in diesen und andern nötigen bestellungen mehr gern das beste thun wolte, so bin ich aber nit allein dermassen so bloss an gelt, sondern finde auch bei den leuten so gar kein hulff sorg oder volge das ich ubel vortkommen und diesen last, welcher mir allein aufm hals liegt, in die lengde schwerlich werde tragen können, und achte zwar diesen mangel, das ich so gar kein hulf noch rath bei den leuten habe und sonderlich das dies furstenthumb so gar kein kriegsverstendige hat, grösser sein als das man mit geltGa naar voetnoot86. Es ist auch zwar biss noch auf diese stundt noch an keinen orth, ausgenommen zu Venlo, Geldern und Wachtendonck, nichts gebawet worden. Dan es mir bishero nicht muglich gewesen, das ich die stetten, wie ich dan gern gewolt, einmahl hette besichtigen mögen - - - | |
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Per schedulam: Gnediger her, dieweil auch ahn diesem furstenthumb gleichwol mercklich hoch und viel gelegen, aber die mittel dasselbig zu erhalten dermassen schlecht und sehr gering seindt, das es meines erachtens darmit gantz gefehrlich stehet, so hab ich nicht underlassen können noch sollen E.G. davon etwas zu berichten und darneben zu bitten, das Sie hierin so viel ummer muglich guten rath mittheilen und remedijren helffen wöllen. Dan obwol gnediger herr, ich ohn rhum zu melden allen vleis vorwende und gern mein eusserstes darbei thete, so ist es doch ahn dem, das nicht allein man in diesem furstenthumb mit gelt, geschutzs, kraut, loth und anderer notturft, item mit fortificirten pletzen, kriegsvolck und willigen patriotten gantzs ubel versehen und bloss ist, sondern ich muss auch bekennen, das ich mit kriegshendeln, wie E.G. bewust sehr wenig und zwar anderst nicht, dan mit bestellung allerhandt zugehöriger noturft und menagierung derselben bin umbgangen, und sonsten zu anderer gelegenheid mit dem feindt im felt oder in stetten etwas thatlichs zu handeln wenig thun können; item das mir auch des furstenthumbs gelegenheit noch sehr unbekant ist, sintemal ich bissdahero so viel zeits nicht haben möge, das ich die stette, wie ich dan oftmals gern gewolt, hette recht besichtigen oder ahn einigen orth, ausgenommen binnen Nimegen, Arnhem und Sutphen, lenger dan ein nacht sein können. Zudem so ist nhun ein zeithero von wegen der anrichtung der general mittel, beschwerliche durchzuge, der religion, verenderung der räthe und magistraten, wie auch der vielfaltigen ausgifften und bezalung halben, zu geschweigen der particulir extraordinarie geschefft ein solche unruhe gewesen und noch teglichs dermassen ein unnachlessiges an- und uberlauffen, das ich dem gantzen tag mit audientzs geben und schreiben zu bevehlen - weil ein ider ins particulir, wie geringschetzig auch die sachen seint, will nit allein audientz, sondern auch all ding schrifftlich haben - muss zubringen, also das ich keine gelegenheit haben mag einigen sachen der gebuer nach zu dencken, ohne allein, was ich mir des nachts hierzu fur zeit nehmen mag. So hab ich auch sogar keine leute umb mich, die mir in diessen oder andern sachen rathen, helffen und ichtet die handt biethen konnen, sonderlich aber seint so gar wenig oder gar keine kriegsverstendige, das ich in keiner stat nicht einen gubernator oder haupt hette, so in kriegssachen zu gebrauchen und bei den burgern und soldaten respectirt werden möchte ausserhalb Johan von Stockum zu Venlo, welcher doch, ob er schon ein alter kriegsman, auch gemuts und redlikeit halben keinen mangel hat, doch meines bedunckens bei einer solchen gubernation nicht viel herkommen. Darff sonsten E.G. die humores und complexiones dieses volcks, dieweil sie derselben ohne das gnungsam bekant, ferners nicht remonstriren. Allein das mir under anderen sehr hinderlich und beschwerlich vorfelt, das fast durchaus in allen sachen sowol in andern als in kriegshendeln sogar keine ordnung, gelt, volge oder vleiss ist und das man mehr sorge, mühe und gefahr mit unserm eigenen leuthen als dem feindt selbst haben muss. Dieweil dan, Genediger Herr, die hofnung dieser orth einig gelt auf zu bringen, je so gering als der entsetzung und errettung dieses furstenthumbs ist, und solchs | |
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aus ursachen das dasselb nicht allein hiebevor durch die vielfältige durchzuge, sonderlich aber die grosse untrew und unordnung, so sich in gelt sachen befunden, wie auch durch die belegerung der stette Rurmundt und Deventer hoch beschwert worden sondern auch demselben die stat Bommel als das achtenteil des furstenthumbs, item das Rurmundisch Oberquartier, welchs der feindt nhumehr inhat, abgehet; die graveschaft Zutphen von herzog Casimiri kriegsvolck und langwiriger belagerung fur Deventer so gar veröset ist; und dan das Niemegisch und Arnheimisch quartier durch des Trommels regiment, wie in gleichen die Schotten und Englender, allerdings und zumahl verderbt wirdt; so können E.G. erachten, was ich, der ich etliche und 20 underschiedliche pletzs mit kriegsvolck und dessen nit allein noch mangel habe, sondern auch ahn viel nötiger orth nicht inbringen kan, itziger zeit gegen ein solchen feindt, menschlich darvon zu judiciren, zu thun und auss zu richten vermöge. Wo fern sonsten Got der almechtig und E.G. darauff ich dan allein mein vertrawen stelle, hierin nicht in zeiten versehen werde. Datum ut in litteris. |
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