Nederlandse historische bronnen 4
(1984)–Anoniem Nederlandse historische bronnen– Auteursrechtelijk beschermd
[pagina 21]
| |
Brieven1 Jan van Nassau aan Willem van Oranje Nijmegen, 6 juni 1578Ga naar voetnoot1*Gnediger herr, Was grosse clagten und unwillen des jetz durchziehenden kriegsvolcks halben und sonderlich uber E.G. ist, auch wie solches mir under den adel und gemeinen man fur unglimpff und ungunst macht, das kan E.G. ich nicht gnugsamb schreiben; besorg, es werde ahn den general mitteln auch nicht viel furdernGa naar voetnoot1. Dieweil dan die kriegsleuthe des langen verzugs halben auch uberdrussig werden, hien und wieder von ein ander zerstreut liegen und leichtlich schaden nehmen möchten, so were wol zu wunschen und hochnötig, das geltt und musterhern aufs ehist anhero verordnet wurden. Der von WolmerckhausenGa naar voetnoot2 liegt mit seinen reuttern in Mass-Wahl bei Ober- und Under-Asselt, und ist nicht ohne gefahr, dan er keine knecht bei sich hat. Gestern sollen 6 oder, wie andere sagen, 8 hundert pferde ghen Rurmundt komen und zwo brucken uber die Mass, wie man sagt, eine bei WeselGa naar voetnoot3, die ander bei Mastricht, geschlagen sein. Eitel HenrichsGa naar voetnoot4 reutter, welchs gar gute und wol geruste leuthe sein sollen, seindt sambt des von Wolmerckhausens reutter bisher noch gar willig; auch der gemein man sehr wol mit ihnen zufrieden gewesen, Weil aber Eitel Henrichs reutter vernemen, das die SchwartburgischeGa naar voetnoot5 nicht ungemunstert uber Rhein wöllen, verweigern sie sich dergleichen auch zu thun. Die Schwartzburgische reutter seindt uber die mass unwillig thun den armen leuthen mercklichen schaden, wie ScherGa naar voetnoot6 der commissarius sagt, liegen meinem schwager vom BergeGa naar voetnoot7 ufm hals, verderben seine underthanen gantzs und gar, wollen kurtzumb nicht uber Rhein ungemustert und ohne gelt; sagen einstheils, sie haben E.G. hiebevor etlich mal gethienet, es sei inen alweg so gangen. Und da ich schon gelt hette etwas fur zu strecken und zu lehnen so wolten sie es | |
[pagina 22]
| |
doch nicht annehmen. Sagen, sie haben mit mir nichts zu thun, Grave Gunther hab inen etlich mal zugeschrieben, das er das gelt schon habe: es seien aber alles brillen. Ich höre, der oberst-leutenantGa naar voetnoot8 thue sambt den bevelchhabern grossen vleis, können aber nichts erhalten. Der herzog van GulichGa naar voetnoot9 ist sehr unlustig, wie der commissarius anzeiget, also das zu besorgen, dieweil die arme leuthe so ubel tractirt und von des hertzogen rethen, die es ohne das auf diesser seitten nicht gut meinen, angehetzt werden, es möchte inen eins eingeschenckt werden. Lazarus MullerGa naar voetnoot10 liegt umb Amersforth und Niekercken und gehet uber dasselb kriegsvolck grosse clage. Die von Utrecht seindt gantzs unwillig sowol als die andere, und sonderlich das des Schencken fahn eine noch im Stifft umbzeugt, unangesehen das SchenckGa naar voetnoot11 sich darfur zum höchsten verpflichtt, dieweil sie ime das ahnrittgeltt bezalt und von den quartiren, da die kriegsleuthe itzo liegen, eben noch etlich geltt auffbringen sollen. Was nhun E.G. vermeinen, das mit dem kriegsvolck zu handlen und wie sie iren weg nehmen sollen, das wöllen E.G. mich zu tag und nacht wissen lassen. Ich kan noch darff viel ohne commission sagen oder rathen in diesem fall, dan es je ein theil oder orth von sich auf den andern weist, und wirdt ohne sowol dem gemeinen man als der ritterschaft eingebildet, das ich dieses durchzugs ein ursach sey. E.G. wöllen doch mit allem ernst daran sein, das ohne allen verzug, wes man sich zu verhalten, gewisser bescheidt herkomme; desgleichen auch geltt, und da dasselb je so balt nicht sein möchte, commissarii und musterhern, damit man auf den fall daran ich doch sehr zweifel einig gelt aufbringen könte, man der sachen ein anfangk machen und die leuthe etwas stillen könne. Dan da der feindt die unordnung und den grossen unwillen, so beides under den Geldrischen und den kriegsleuthen ist, solte wissen, könte ers zu grossem vorteil brauchen. Man hat mir sehr ubel gethan, das man den kriegsleuthen anzeigen lassen, ich hette allen bescheidt; wurde ihnen mit gelt, proviandt und anderm alle befurderung thun; so mir doch nichts ist angezeigt worden, ohne von E.G., wie das kriegsvolck in Mass-Wahl liegen und man daselbsten brucken schlagen soll. Es ist das volck alhie dermassen unwillig und erschrocken, auch also zertreut undereinander und mistrewig, das nichts aus inen zu bringen ist. Und wirdt ihnen itzo eingebildet, E.G. und die Staten haben aus einem sondern gefasten unwillen, und das man sie hierdurch zu den general mitteln zu zwingen und inen den krieg auf den hals zu bringen vermeine, das kriegsvolck also unverwarnter sachen auf den hals geschickt. Demnach auch, gnediger herr, ich verstanden, das die kriegsleuthe allerlei be- | |
[pagina 23]
| |
schwerungen furzuwenden gemeint, und under anderm, wan der monath angehen soll; item das erst monath, samt dem anrithgeltt, soll in Teutschen werth bezalt werden; so were gut, das E.G. sich darauff erclerten und das man in diessen und andern puncten, so furlauffen möchten, mit den kriegsleuthen, ehe und zuvor sie zusammen kemen, gehandlet wurde. Es were auch, gnediger herr, wol hochnötig, das die General Staden ein post zwischen Antorff und hier gelegt hetten. Soviel E.G. meiner verschonen könten, das ich mit den kriegsleuthen nicht handlen dörfft, soviel da besser es were. Und wolte ich zum höchsten darumb gebeten haben. Dan es je fur E.G. und die sach, sowol als auch mich und die meine ist, das ich bei ihnen im credit und vertrawen, wie bisshero ohne rhum zu melden geschehen, möge bleiben. Welches E.G. ich dissmals in eile nicht verhalten mögen. Datum Niemegen den 6 ten Juni anno 78. |
|