Moralium dogma philosophorum
(1929)–Anoniem Moralium dogma philosophorum– Auteursrecht onbekend
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Das lateinische original.Handschriften.Von der lateinischen fassung des Moralium dogma sind mir folgende handschriften bekanntGa naar voetnoot1: | ||||||
Paris, Bibliothèque Nationale.Manuscrits latins: 2513, bl. 64 v. 13. jh. 5055, bl. 155 r. 14. jh. 5137, bl. 90 r. 12. jh. 6785, bl. 1 r. 14. jh. 8552, bl. 210 v. 15. jh. 10358, bl. 165 v. 13. jh. 12387, bl. 45 v. 13. jh. 13407, bl. 82 r. 14. jh. 15557, bl. 124 r. 13. jh. 15829, bl. 175 r. 13. jh. 16251, bl. 177 r. 14. jh. 16581, bl. 52 r. 13. jh. 17811, bl. 68 v. 14. jh.Ga naar voetnoot2 | ||||||
Paris, Bibliothèque de l'Arsenal.394 (584 A. T.L.) bl. 2 r. 13. jh. | ||||||
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Paris, Bibliothèque Mazarine.971 (1122) bl. 1 r. 15. jh. | ||||||
Bordeaux, Bibliothèque de la Ville.1000, bl. 21 v. 14. jh. | ||||||
Douai, Bibliothèque Municipale.439, bl. 183 r. 15. jh. 690, bl. 1 r. 14. jh. | ||||||
Evreux, Bibliothèque Municipale.10, bl. 93 r. Unvollständig (inc. Triplex est capiendi consilii deliberatio, vgl. s. 6 19, expl. bl. 112 v non occulta queruntur, vgl. s. 17 17) 13. jh. | ||||||
Grenoble, Bibliothèque Municipale.706 (530) bl. 8 r. 15. jh.Ga naar voetnoot1Ga naar voetnoot2 | ||||||
Nantes, Bibliothèque Municipale.82 (lat. 82) bl. 1 r. 15. jh.Ga naar voetnoot1 | ||||||
Rouen, Bibliothèque Municipale.665 (A. 453) bl. 23 r. 12. jh. 666 (A. 506) bl. 116 r. 12. jh. 669 (A. 411) bl. 5 v. 12. jh. | ||||||
Bruxelles, Bibliothèque Royale.2900 (11956-66) bl. 56 r. 13. jh. | ||||||
Bologna, R. Biblioteca dell'Università.Codici latini. 987 (1910) bl. 24 r. 15. jh. 1203 (2379) bl. 119 r. 15. jh.Ga naar voetnoot1 | ||||||
Cortona, Biblioteca del Comune e dell' Accademia Etrusca.23, bl. 43 r. 14. jh. | ||||||
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Padua, Biblioteca del Seminario Vescovile.101, bl. 1 r. 13. jh. | ||||||
Venedig, Biblioteca Nazionale Marciana.Cod. lat. VI, 58, bl. 1 r. 14. jh.Ga naar voetnoot1 | ||||||
Bamberg, Staatsbibliothek.HJ VI 29 (Philos. 9) bl. 1 v. 15. jh. | ||||||
Erlangen, Universitätsbibliothek.396, bl. 169 v. 13. jh. 429, bl. 93 r. 13. jh. | ||||||
München, Bayerische Staatsbibliothek.Clm 289, bl. 121 r. 15. jh. Clm 459, bl. 104 r. 15. jh. Clm 5417, bl. 174 r. 15. jh. Clm 24020, bl. 62 r. 15. jh. | ||||||
Stams (Ober Inntal), Stiftsbibliothek.39, bl. 153 r. Unvollständig (inc. Triplex est capiendi consilio deliberatio, vgl. s. 6 19, expl. bl. 176 Cur amicorum vitiis tam cernis acute, vgl. s. 73 14). 14. jh.Ga naar voetnoot2 | ||||||
St. Gallen, Stiftsbibliothek.91, bl. 54 r. 15. jh. | ||||||
London, British Museum.Reg. 8 A XIII, bl. 2 r. 15. jh. Reg. 8 C IV, bl. 112 r. 14. jh. Reg. 10 A XII, bl. 127 v. 13. jh. Am ende unvollständig. Reg. 15 C II, bl. 100 v. 13. jh. Harley 6814, bl. 111 r. 15. jh. Add. Mss. 16376, bl. 1 r. 15. jh. | ||||||
Oxford, Bodleian Library.Cod. Rawlinsoniani C 559, bl. 1 r. 14. jh. | ||||||
Oxford, Corpus Christi College.86, bl. 146 r. 14. jh. | ||||||
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Oxford, St. John's College.206, bl. 200 v. 14. jh. | ||||||
Upsala, Universitätsbibliothek.C 200, bl. 30 r. 15. jh. C 643, bl. 38 v. 15. jh. | ||||||
Frühere ausgaben.Die nachstehenden alten drucke hat schon Hauréau verzeichnet:Ga naar voetnoot1
Aus neuerer zeit sind vom Moralium dogma drei ausgaben zu verzeichnen. 1. Nach der Pariserhs. 2513 (unserem O) wurde es 1708 von Beaugendre unter den werken Hildeberts von Tours herausgegeben.Ga naar voetnoot3 B. gibt an, er habe auch eine zweite hs. herangezogen.Ga naar voetnoot4 Jedenfalls hat er an der abgedruckten hs. so gut wie keine kritik geübt: ihre lücken sind nicht ausgefüllt und von ihren zahlreichen fehlern sind sogar die störendsten unbeanstandet stehen geblieben.Ga naar voetnoot5 Keine varianten oder quellennachweise begleiten den text. Nach dieser ausgabe wurde das Mor. dogma bisher gewöhnlich zitiert.Ga naar voetnoot6 | ||||||
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2. Nach der hs. 101 des bischöflichen seminars von Padua wurde das Mor. dogma 1854 ebenfalls unter dem namen Hildeberts von Vincent de Vit ediert.Ga naar voetnoot1 Der herausgeber hat sich über den wert dieser handschrift sehr getäuscht, wenn er sie für weit besser als die von Beaugendre benutzte bezeichnetGa naar voetnoot2: sie bietet in wirklichkeit eine im wortlaut stark umgearbeitete und häufig interpolierte fassung.Ga naar voetnoot3 Hat der text mithin geringen wert, so verdienen andererseits die in den fussnoten beigegebenen quellennachweise um so grössere anerkennung.Ga naar voetnoot3
3. Die letzte ausgabe ist die von Th. Sundby (1869) in der schon mehrfach erwähnten arbeit über Brunetto Latini.Ga naar voetnoot4 S. benutzte für seine edition keine handschriften: sein text beruht zunächst auf dem drucke von 1483 (hier a), ausserdem berücksichtigte er den von 1513 (hier b)Ga naar voetnoot5 und die ausgabe Beaugendres. Als grundlage für eine ausgabe eignet sich nun a (wie auch b) ganz und gar nicht: es stellt eine späte, durch allerlei änderungen und verjüngerungen gekennzeichnete stufe der überlieferung dar. Die unzureichenden subsidia critica ergänzt Sundby durch die im texte zitierten autoren selbst - ein bedenklicher ausweg, da man auf diese weise keineswegs immer die für das Mor. dogma ursprünglichen lesungen erhält. Varianten bringt die ausgabe nur sporadisch.Ga naar voetnoot6 Die quellennachweise hat Sundby aber in sehr verdienstlicher weise revidiert und vermehrt. | ||||||
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Die vorliegende ausgabe.Benutzte handschriften und drucke.
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N. Paris, Bibl. Nat. 5137 (früher Saint-Martial de Limoges 187). Pergament; der teil der unseren text enthält (bl. 90 r - 96 r) scheint gegen ende des 12. jhs. (anfang des 13.?) geschrieben zu sein; kl. fol., einspaltig; 50-65 z. Sonstiger inhalt: glossen zu klassischen autoren, legenden, predigten, heberegister und rechnungen des klosters S. Martial. Vgl. Catalogus codicum manuscriptorum bibliothecae regiae, pars III, tomus IV (1744) p. 43.
O. Paris, Bibl. Nat. 2513 (früher Colbert 2662). Pergament, 13. jh., 8:0, zweispaltig. Bl. 64 v - 86 v; 31 z. Nach dieser hs wurde das Moralium dogma von Beaugendre abgedruckt (vgl. s. 15). Im übrigen enthält sie eine sammlung von briefen des bischofs Hildebert von Tours und ein paar theologische abhandlungen. Vgl. den genannten katalog p. III, t. III (1744) p. 291; B. Hauréau, Notices et extraits de quelques manuscrits latins t. 1 (1890) s. 100 ff.
P. Paris, Bibl. Nat. 12387 (früher Saint-Germain latin 888). Pergament, 13. jh., kl. fol., zweispaltig. Bl. 45 v - 54 r; 50-51 z. Von werken verwandter art enthält die hs. die Formula vitae honestae des Martin von Bracara; im übrigen verschiedene traktate geistlichen inhalts. Vgl. L. Delisle, Inventaire des manuscrits latins de Saint-Germain-des-Prés, Bibliothèque de l'École des chartes 28e année, sér. 6, t. 3 (1867) p. 312.
Q. Paris, Bibl. Nat. 15829 (früher Sorbonne 302). Pergament, 13. jh., kl. fol., zweispaltig. Bl. 175 r - 181 r; 50-56 z. Sonstiger inhalt: religiöse und philosophische traktate und exzerpte. Vgl. L. Delisle, Inventaire des manuscrits latins de la Sorbonne, Bibliothèque de l'École des chartes t. 31 (1870) p. 26.
E. Erlangen, Universitätsbibliothek 396. Pergament, 13. jh., 4:0, zweispaltig. Bl. 169 v - 185 r; 37 z. Im übrigen enthält die hs. schriften von verschiedenen kirchenlehrern u.a. Vgl. Handschriften-Katalog der Kgl. Universitäts-Bibliothek zu Erlangen von J.C. Irmischer (1852) s. 113.
U. Upsala, Universitätsbibliothek C 643. Pergament, 15 jh., 8:0. Unser text steht auf bl. 38 v - 44 v, 27 r - 34 v, 19 r - 21 v (dieser teil der hs. ist verbunden) und ist in zwei spalten zu je 33 | ||||||
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zeilen geschrieben. Am rande unter und über dem texte zusätze und glossen von anderen händen. Die hs. enthält überwiegend traktate und exzerpte geistlichen inhalts. Sie stammt zunächst aus dem Birgittinerkloster von Vadstena. | ||||||
B. Der anhang.Im anhang drucke ich drei von verschiedenen älteren herausgebern stammende vorreden ab, die für die geschichte des werkes nicht ohne interesse sind. In einigen hss. des 14. und 15. jhs. sowie im ersten druck von 1486 geht ihm eine widmung an den primicerius der St. Markuskirche voran. Wie der verfasser, ein sonst unbekannter magister Bartholomaeus de Racanato (Recanato) angibt, hat er im übrigen eine kapiteleinteilung eingeführt und ein register hinzugefügt; den text hat er dagegen bis auf einige interpolationen anscheinend nicht geändert. Eine zweite, anonyme einleitung (in hss. des 15. jhs. und im ersten druck) enthält die vermutungen über den autor, die wir schon oben (s. 6) erörtert haben, bespricht kurz zweck und inhalt des buches und verbreitet sich dann über das peripatetische system der wissenschaften und der tugenden. Eine dritte vorrede entnehme ich dem druck von 1513. Sie stammt von dem als philosophischen und theologischen schriftsteller bekannten Jodocus ClichtoveusGa naar voetnoot1, der offenbar auf veranlassung des theologen Guillaume Parvi (Petit)Ga naar voetnoot2 eine mit quellennachweisen versehene neuausgabe des Moralium dogma besorgte.
I. Die widmung des Bartolomaeus de Racanato gebe ich nach folgenden handschriften.
V. Venedig, Bibl. Naz. Marc. Cod. lat. VI, 58. Pergament, 14. jh., 4:0, einspaltig, 24 z. Enthält (bl. 1 v - 40 v) nur unseren text, eingeleitet (bl. 1 r) durch die genannte widmung, die Epistola ad librum überschrieben ist. Es folgt bl. 1 v - 2 v das prooemium Moralium dogma philosophorum usw., darauf bl. 2 v - 3 v. eine von B. de R. verfasste inhaltsübersicht, dann der traktat (Triplex est capiendi consilii usw.). Zwischen den zeilen sprachliche glossen (z.b. | ||||||
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dotibus ·i· bonitatibus, insignito ·i· preclaro, syon ·i· ciuitate celesti usw.), am rande erklärungen und andere notizen, alles von derselben hand, die den text geschrieben hat. Vgl. J. Valentinelli, Bibliotheca manuscripta ad S. Marci Venetiarum, Cod. Mss. Lat. T. II (1869) s. 80.
X. Paris, Bibl. Nat. Ms. lat. 17811 (Früher Jacobins de Saint-Jacques 35). Pergament, 14. jh., kl. fol. Bl. 68 v - 73 r, zweispaltig; 45-60 z. Zuerst steht hier die einleitung Quia mores usw. (s. 77), darauf folgen widmung, prooemium und inhaltsübersicht wie in V (letztere ist hier Diuisio et diuisionis membra überschrieben). Interlineare glossen wie in V, wenig randnotizen. Im übrigen enthält diese handschrift exzerpte aus verschiedenen werken von klassischen und christlichen autoren. Vgl. Delisle Inventaire usw. Bibl. de l'École des chartes t. 31, année 1870, s. 529.
Z. Bologna, Bibl. Univ. 1203 (2379). Pergament, 15. jh., kl. fol. Bl. 119 r - 137 r, einspaltig; am rande im ganzen dieselben zusätze wie in V, keine interlinearglossen. Die inhaltsübersicht steht hier nach der widmung. Vgl. L. Frati, Indice dei codici latini cons. nella R. Bibl. Univ. di Bologna, Studi Ital. di Fil. Class. 17, 1909, s. 36.
Y. Nantes, Bibl. Mun. 82. Pergament, 15. jh., 8:0. Bl. 1 r - 71 v; eine spalte von 28 z. mitten auf der seite, nur etwa ein drittel ihrer breite einnehmend, der übrige raum für marginalglossen freigelassen, vielfach aber gar nicht beschrieben. Widmung, prooemium und inhaltsübersicht stehen in derselben reihenfolge wie in V. Der traktat trägt am schluss die datierung XXVIta maii anno Domini millesimo quadringentesimo septuagesimo quinto. Dann folgt (bl. 70 r - 71 v) ein alphabetischer index. - Die hs. enthält ausser unserem text nur einige briefe. Vgl. Cat. gén., Départements t. 22 s. 15.
Ausserdem benutze ich folgenden druck, nach dem Sundby das betreffende stück abgedruckt hat.Ga naar voetnoot1 a. Liber qui dicit~ moraliū dogma de virtutibus & vitijs oppositis moraliter & philosophice determinans Incipit feliciter, bl. 1 r. S. 1. et a. Nach Campbell Deventer, Rich. Paffraet, um 1486. Hain Rep. bibl. nr. 620, Campbell Ann. nr. 605. - Nach der überschrift folgt (wie in X) Quia mores usw., dann bl. 3 r das register und bl. 4 v die | ||||||
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widmung des B. de Racanatò, darauf bl. 5 v das prooemium Moralium dogma usw., an dessen schluss wieder eine tabula ad omnem materiam.. inueniendam eingefügt ist, 6 v; dann beginnt 8 r Capittulum Primum. Triplex est usw.
II. Die einleitung Quia mores a conuictu formantur usw. gebe ich nach der hs. X und dem drucke a.
III. Die vorrede des Jodocus Clichtoveus füge ich nach dem folgenden drucke hinzu: b. Dogma Moralium Philosophorum, compendiose & studiose collectum. Ex secunda recognitione, bl. 1 r. - Argentorati denuo, ex Aedibus Schurerianis, Mense IULIO. Anno M.D. XIII, bl. 24 v. - Nach dem titel folgt (bl. 1 v - 2 r) die unten s. 81 abgedruckte Epistola nuncupatoria, sodann (bl. 2 v) unter der überschrift Prooemium moralium philosophorum dogma compendiosum der text Moralium dogma usw. Nach dem prooemium steht hier, wie in den hss. VXY, ein register, hinten, bl. 25 r, eine alphabetische Tabula. | ||||||
2. Zum handschriftenverhältnis.A. Der ursprüngliche text.Wenn ich auf die unsichere rekonstruktion der abstammungsverhältnisse im einzelnen verzichte und die handschriften nach den vorherrschenden variantenkombinationen horizontal gruppiere, gelange ich etwa zu folgendem schema:Ga naar voetnoot1 | ||||||
R.Die dem texte zugrundegelegte hs. R verrät keine engeren beziehungen zu irgend einer anderen der berücksichtigten hss. | ||||||
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T, SO.Einige gemeinsame fehler deuten möglicherweise auf eine ferne verwandschaft zwischen T und SO, vgl. 46 14 in quibus nil est.. corrigendum: in quibus eum (f. T) iubet.. corrigendumGa naar voetnoot1; 17 6 Multa - 8 sunt und 27 22 Est - alienarum f. TSO; vgl. ferner die versetzung von 59 23 Jdeo - 60 2 ut auro in T nach 60 26 beatum, in SO nach 61 8 fefellit.
S und O. Unter den verwerteten hss. gehören diese am engsten zusammen; keine der beiden kann aber eine abschrift der anderen sein. Von ihren zahlreichen gemeinsamen eigentümlichkeiten verzeichne ich hier beispielsweise folgende. Lücken: 30 25 Hec - 31 9 propulsant, 66 9 Prelatos - 14 uenit, 72 2 species - 4 sit; versetzungen: 46 9 Ludus - 10 bellum nach 45 14 barba; fehler und sonstiges: 8 7 sequitur: scilicet, 21 3 filiarum: fructualium, 23 1 benignitatis: uirtutis, 32 12 quauis: uix, 40 5 uoluptatem seuerissime contempnant: uoluptatum s-i contemptores, 42 8 fugiat aggrestem et inhumanam negligentiam: a. et humanam remouens n., 44 5 et iram: plura, 44 20 se puero: sed pueri, 51 7 n. uoluptatem add. commendat rarior von z. 9, 51 19 refectionis f., 52 9 scortum f., 55 25 caret inuidenda f., 57 1 adamantinos f., 59 11 tam studiose f., 60 8 inchoare: addere, 60 14 nocte: nocte ceca, 61 25 eam: animo, 67 2 agrippe uia te: agrippenio te, 67 3 numa: in uia, 71 16 plus licere: minus nocere, 71 23 miluis: precauet, 72 2 tibi obiecta sit utilitatis species: tibi turpitudo o. sit; vgl. im übrigen die varianten zu 6 11. 16 10. 17 20. 19 16. 17. 20 24. 21 20. 24 12. 17. 21. 25 11. 26 1. 13. 27 1. 28 2. 31 10. 32 23. 26. 34 8. 36 7. 12. 37 2. 6. 12. 17. 38 14. 15. 16. 22. 39 26. 40 3. 4. 41 11. 42 8. 9. 43 11. 45 15. 46 5. 47 12. 51 10. 24. 52 6. 53 1. 2. 14. 55 1. 21. 24. 25. 56 2. 57 1. 15. 18. 58 1. 14. 21. 59 11. 18. 60 12. 14. 61 7. 25. 62 16. 64 10. 11. 66 2. 67 12. 68 4. 7. 14. 20. 70 26. 71 9. 16. 72 2. 11. 22. 23. 74 4. 10. 11 u.a. | ||||||
PQUE.Eigentümlichkeiten, die alle vier hss. PQUE mit einander verknüpfen, lassen sich, soviel ich sehe, schwerlich nachweisen (die am schluss 74 12 hinzugefügte Boethiusstelle beweist wenig). In diesem sinne bilden sie kaum eine gruppe; andererseits sind sie auch nicht gut zu trennen, da sie alle durch mehr oder weniger | ||||||
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hervortretende übereinstimmungen mit einander verkettet sind. Diese übereinstimmungen sind nun nicht überall von der art, dass man mit bestimmtheit auf ursprüngliche verwandtschaft schliessen könnteGa naar voetnoot1. Der bei der kollation erhaltene variantenkomplex, der jeder einfachen stemmaformel hohn spricht, scheint auf wiederholte vermischung verschiedener redaktionen hinzudeuten. Im einzelnen zu unterscheiden, was auf anfängliche verwandtschaft und was auf spätere angleichung zurückzuführen ist, wird indessen kaum möglich sein und eine diskussion der denkbaren beziehungen dieser hss. zu einander halte ich, im hinblick auf alle hier weggelassenen und sonst fehlenden glieder der überlieferung, für zwecklos. Es sind im wesentlichen die nachfolgenden kombinationen zu verzeichnen.
P und Q. Mit P, das vielleicht, trotz zahlreicher interpolationen, unter diesen hss. den ersten platz verdient, teilt Q eine reihe zum teil sehr bezeichnender abweichungen. Vgl. 13 6 proprium cuiusque fit quod: propria liquet esse facta qui (quod P); 13 7 Si quis plus appetet (-it), uiolabit ius humane societatis: ne, dum plus appetit, humane societatis uiolator existat; 17 21 n. qui add. de nuptiis filie consultus; 22 13 n. inuiti add. (et Q) non irati; 35 30 S. - 36 1 Oculos f., vgl. auch 9 15 ueniunt: constat euenire (inuenire P), 10 7 placet: placet o rex, 12 20 ulla: qualicumque, 88 10 consequi posse: assequi und andere kleinere änderungen, s. 14 12. 24 19. 37 7. 40 7. 46 6. 60 21. 67 9. 70 18 u.a.
U und E. Nicht so zahlreich sind die gemeinsamen abweichungen dieser hss. Vgl. 12 3 uite communitatis: communis utilitatis, 12 14 his f., 14 19 quia - est f., 16 6 n. obligat add. Cui placet obliuiscitur, qui (uero E) dolet meminit, 28 3 inferens iniuriam: non meritam inferens iniuriam; 29 17 bonus: bonus (autem U) animus, 42 16 und 17 cogitatio: cognicio, 55 22 mediocritas: sobrietas (et mediocritas U); s. auch 5 10. 14 17. 24 9. 36 2. 45 2. 46 11 usw.
Mit PQ verbindet sich aber in einigen fällen nur U, in einigen anderen nur E. | ||||||
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PQ und U: 70 18 n. utili add. et postea (post Q) hoc (h. f. P) per penitentiam diluat. melius est quam si fame perierit; 7 20 perpessio: diuturna p. PQ und E: 41 8 intemperans: intemperans eger, 13 10 tollerentur: tollerentur e (de Q) medio PQ, de medio t. E; vgl. auch 14 5 a nesciente accepit: a nolente uel n. acc. P, a n. uel a nolente acc. Q, a n. acc. uel non E und einige geringfügigere fälle, wie 12 9. 19 10. 47 14.
Ausserdem hat Q besondere beziehungen zu U und zu UE. Q und U: 10 14 cadat: labatur, 11 21 omnes nexus: gimnasiorum o.n., 14 4 datur: accipitur, 28 14 ingenium: uoluntatem per i., 47 6 exempla: uitiorum exempla, 55 23 Auream - aula f., 62 4 culpe: quippe; vgl. ferner 21 23. 24. 24 2. 27 15. 36 26. 69 3 u.a. Q und UE: 29 5 Totius autem iniusticie nulla capitalior: Pestis autem i.n.c. QU, Totius autem i.n. pestis c. E; 30 18 fugiente penna: fugiente contemplationis (c-ne UE) penna, 38 12 a penis: a kartaginensibus penis, 43 20 regule: glorie und einige andere, weniger bezeichnende lesungen, wie 49 1. 52 13. 63 15 u.a. | ||||||
a und b.Zu der zuletzt behandelten handschriftengruppe gesellen sich auch die drucke a und b. Diese haben eine ziemliche anzahl abweichungenGa naar voetnoot1 und interpolationenGa naar voetnoot2 mit einander gemein. Unter den hier berücksichtigten hss. stehen sie dem P ohne zweifel am nächsten. Besonders viele eigentümlichkeiten verknüpfen P mit bGa naar voetnoot3, | ||||||
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einige auch die untergruppe PQ mit bGa naar voetnoot1 verschiedene P mit abGa naar voetnoot2; wenige sind nur P und aGa naar voetnoot3 gemeinsam. Andererseits berühren sich ab auch mit der fassung von E; sie teilen mit dieser hs. ausser einigen interpolierten versen und sätzenGa naar voetnoot4 eine reihe von kleineren einschiebseln und änderungen.Ga naar voetnoot5 Im apparat werden aus den drucken ab in der regel nur solche lesarten gegeben, die sich in den benutzten handschriften nicht finden. | ||||||
N.Für eine genauere einreihung der hs. N geben die lesarten kaum irgendwelchen anhalt. | ||||||
B. Der anhang.Über die nur für die beilagen benutzten hss. können wir uns kurz fassen. V, Z und X gehören zusammen. Das bezeugen nicht bloss die übereinstimmungen im texte, sondern auch die im ganzen identischen interlinear- und randglossen. Ferner stehen Y und a, die auch unter sich keine engeren beziehungen verraten. | ||||||
3. Zur ausgabe.Als grundlage für eine ausgabe war am ehesten eine der ältesten hss., RSTN, zu wählen. Ich habe mich für R entschieden. N steht nämlich deutlich hinter den übrigen zurück; S und T | ||||||
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haben allerdings gewisse äussere vorzüge vor R: sie sind sorgfältiger geschrieben und ihre orthographie zeigt weniger von den mittelalterlichen entartungen. R liefert aber durchschnittlich den besseren text. Abgesehen von den handgreiflichen fehlern ist die zahl der isolierten lesungen in R äusserst gering: in bezug auf synonyma, wortstellung u. dgl. scheint der schreiber subjektiven neigungen nicht nachgegeben zu haben. Die normalisierung der orthographie nach klassischem gebrauch hat in diesem denkmal des 12. jhs. keine berechtigung: ich folge möglichst genau der schreibung der zugrundegelegten handschrift. Die abkürzungen habe ich allerdings aufgelöst, die eigennamen gross geschrieben, den text interpungiert.Ga naar voetnoot1 Von mir (nach anderen hss.) ergänztes steht in winkelklammern.
Ich verzeichne im folgenden summarisch die orthographischen eigentümlichkeiten des schreibers. Neigung zur doppelkonsonanzGa naar voetnoot2 in fällen wie oppinatur 67 18, oppinionibus 9 15, opporteat 15 17. 21, peccunia 17 21. 22. 20 2. 6 u. oft, paccato 36 21, paccatis 36 22; die schreibung occeanum 11 24 teilen mit R alle hss. ausser EGa naar voetnoot3; aggrestem 42 8, belluarum 32 2, Dammonem 72 9; vgl. posscebat 6 2. Nach dem tonvokal in occulos 35 30. 36 1 u. oft, peccora 38 20. - Bisweilen steht umgekehrt einfacher konsonant für doppelten: acusatione 21 11, incomoditates 30 6; nach dem tonvokal apetet 13 8, Apii 67 2, comodo 28 14, suma (verschrieben?) 34 1. 60 8; mulum 50 13 haben fast alle hss., s. app. - h wird weggelassen in amum 71 23, anelitus 42 13, distrait 73 29, nach t in Tersites 55 5 u.a., hinzugefügt in hictu 37 17, honus 19 16. 51 24, honorosum (oner-) 14 16; prehibitis 55 14, dehici 36 16; cohercens 12 26, perhennem 65 24, inhermem 51 23, inhers 44 18, adhipiscare 32 13, adholescentis | ||||||
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45 1, abhominabile 52 8; nach t in cathena 41 20, Prothea 40 15 usw. Für sich stehen die aus vermischung der formen von hic und is hervorgegangenen pron.-formen: his fast immer für dat. abl. pl. iis (eis) 9 11. 11 11. 12 17 usw.; ich notiere daneben zwei eis 64 9. 72 14, kein iis (übrige hss. ebenfalls meist his, hiis); dagegen steht für nom. sg. mask. is nur einmal his 28 9 (sonst is; immer idem); nom. pl. m. hii für ii 19 4 u.a., nom. pl. fem. hee für eae 10 23 u.a. - p für b: optigit (assim.), 13 7 puplica 47 13; andererseits b für p in inobs 58 26, auch intervokalisch in dabis (zu daps) 59 10. Media für tenuis im auslaut: capud 67 5. Vgl. auch uadendi st. uadenti 35 3, fetitum st. -dum 52 8, beide verschrieben? - Epenthese von p in fällen wie dampna, contempnere usw., auch in consumpmationem 6 2; umgekehrt promtu 11 19; mpt statt nt in comptum 63 3, contemptum 39 28 usw. - ignotescit für inn- 66 17 wohl umgekehrte schreibung. - ss statt ns in accessumGa naar voetnoot1 42 23. - ti und ci vor vokal wechseln regellos. Vokalische assimilation notiere ich in honorosum für oner- 14 16. - Die form uendicatGa naar voetnoot2 27 7 für uindicat haben alle neun hss. - a für au häufig in actorGa naar voetnoot3 16 9. 73 19 usw. - Präfix di- für de-Ga naar voetnoot4, diriuare 11 8, diriuentur 11 4, dimisso 14 16; di- für dis-: dirumpi 69 26, vor s in diseruimus 54 7; de- für dis-: decolor 43 15 st. discolor.Ga naar voetnoot5 - Für beneficentia steht die auch sonst gewöhnliche form beneficientia.Ga naar voetnoot6 - ne begegnet für necGa naar voetnoot7 19 12, nec für ne 36 25.
Die klassischen zitate erscheinen in unserem texte häufig stark geändert und gekürzt. Manchmal geht die abweichung aber bloss auf einzelne wörter und wendungen. Im letzteren sall findet man mitunter die betreffende lesung in jüngeren hss. der zitierten quelle wieder; meist muss man es aber dahingestellt sein | ||||||
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lassen, wo der kompilator seine lesung hergenommen hat.Ga naar voetnoot1 Jedenfalls ist es klar, dass wir bei der von ihm angewandten form bleiben müssen, so sehr diese auch manchmal gegen die regeln der klassischen syntax und metrik verstösst. Die anmerkungen s. 184 ff. bringen in solchen fällen zum vergleich die anerkannte klassische lesung.Ga naar voetnoot2 Bisweilen erscheint ein zitat in einzelnen (meist jüngeren) hss. des Mor. dogma oder erst in den drucken in einer richtigeren oder vollständigeren form.Ga naar voetnoot3 Auch in diesem fall ist eine änderung gegen die ältere überlieferung nicht ratsam; wie leicht konnte doch ein schreiber jene wohlbekannten sentenzen und verse nach einer ihm geläufigeren fassung ändern oder eine am rande hinzugefügte ergänzung in den text setzen.Ga naar voetnoot4 Im apparatGa naar voetnoot5 habe ich, im hinblick auf die übertragungen und bearbeitungen, absichtlich nicht mit varianten gespart. Je knapper die varianten, um so geringer auch die möglichkeit, exzerpte und übersetzungen textlich zu beurteilen. Auf die in einigen hss. ziemlich häufig eingestreuten interpolationen musste ich dagegen grösstenteils verzichten; ich habe | ||||||
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nur die wenigen aufgenommen, die zwei oder mehreren hss. gemeinsam sind.Ga naar voetnoot1 Die kapitelüberschriften sind in den ältesten handschriften sehr spärlich, in den jüngeren durchschnittlich viel zahlreicher; sie haben schon in den frühesten handschriften verschiedenen wortlaut und sind auch sehr inkonsequent gesetzt. Es ist demnach höchst unsicher, ob das werk ursprünglich überschriften gehabt hat. Ich setze deswegen die rubriken der handschrift nicht in den text, sondern füge sie, nötigenfalls ergänzt und berichtigt (in klassischer schreibung) am rande hinzu. Diese randrubriken entsprechen zusammen dem s. 3 s. gegebenen index. |
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