die erste art dagegen ist als aufgabe für ein buch durchaus gegeben. diese aufgabe hat van de velde in glänzender weise gelöst.
er gibt nicht nur ein deutliches bild der physiologischen vorgänge an sich, sondern er ordnet sie auch da ein, wo sie auf grund seiner erfahrungen als psychologe von den beteiligten selbst eingeordnet zu werden pflegen. es ist ein buch aus der praxis und für die praxis.
es ist ferner ein buch des studiums für fachleute, für ärzte, psychologen, u.s.w.
es ist aber nicht ein buch für menschen mit feinen nerven-instinkten, trotz der überaus vorsichtigen art des ausdrucks und der reichen materialmenge. denn es nimmt vorweg, was der einzelne selbst finden muss (dieser einzelne), es nennt die dinge, die ungenannt nur beglückend sind, genannt zur sache werden, es verallgemeinert dinge, die dieser einzelne ‘technisch’ wohl so, persönlich jedoch ganz anders erlebt.
so ist so möglich, dass die positiven seiten einer arbeit zugleich die negativen sein können, im relativen sinne.
nichtsdestoweniger: die wertung bleibt positiv; mit der einschränkung, dass es nur da wirklich positiv wirkt, wo der leser ein mensch der positiven tatsachen ist.
wer da meint, ein ‘erbauliches’ buch zu finden, ist im irrtum. der untertitel charakterisiert es besser als der haupttitel.
l.m.
DIE LEISTUNG EHRT DAS WACHSENDE
L. MOHOLY-NAGY
FOTOPLASTIK 1927