FOTO MUNKACSY, BUDAPEST
MECHANISCHE FANTASIE
tionelle darstellungsweisen! die fotografie hat das nicht nötig! keine frühere oder heutige malerei vermag der einzigartigen wirkungsmöglichkeit der fotografie standzuhalten. wozu die ‘malerischen’ vergleiche? warum rembrandt - oder picasso - nachahmungen?
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man kann ohne utopische schwärmerei sagen, dass in der allernächsten zeit eine grosse umwertung der fotografischen zielsetzungen durchgeführt wird. die untersuchung ist schon, wenn auch oft auf getrennten wegen, im gange:
a) | bewusste verwertung der hell-dunkel-verhältnisse (quantität). |
b) | aktivität der helligkeit, passivität des dunkels (qualität). |
c) | verwertung der textur von stoffen, der struktur (faktur) verschiedener materialien. |
d) | verhältnisumkehrungen: positiv-negativ. |
e) | unbekannte formen der darstellung. |
f) | einschaltung grösster kontraste in form, lage, richtung und bewegung. |
die zu untersuchenden gebiete lassen sich auf grund der aufzählbaren elemente des fotografischen verfahrens feststellen:
1) | ungewohnte sichten durch schrägstellung, aufwärts- und abwärts-fotografieren. |
2) | versuche mit verschiedenen linsensystemen; gegenüber unsern augenerlebnissen ein verhältnis-veränderndes, unter umständen bis ins ‘unkenntliche’ verzerrendes verfahren. (konkav- und konvex-spiegel, lachkabinettaufnahmen usw. waren die ersten vorstufen dazu.) damit entsteht das paradoxon: die mechanische fantasie. |
3) | umklammerung des objekts (weiterführung der stereoaufnahmen auf einer platte). |
4) | neue arten der kamera-konstruktion. vermeidung der perspektive. |
5) | übernahme der röntgen-erfahrungen in die fotografie in bezug auf perspektivelosigkeit und durchdringung. |
6) | kamera-lose aufnahmen durch belichtung der fotografischen schicht. |
7) | wahre farbenempfindlichkeit. |
erst das alle beziehungsmöglichkeiten vereinende werk, die synthese dieser elemente, wird einmal als die wahre fotografie erkannt werden.
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die entwicklungstendenz der fotografie bekommt starke impulse durch die heute schon an vielen stellen sehr gepflegte lichtkultur.