Germania. Jaargang 7

Boekennieuws.

Fr. Winterstein, ‘Die Deutsch-Völkischen’, Lebensbild in 2 Aufzügen, den deutschen Volksgenossen in den Ostmarken gewidmet. Im Selbstverlag. - Das Stück, von dem bekannten Vorkämpfer des Germanentums, unserm geschätzten Mitarbeiter verfasst, behandelt den bis an den häuslichen Herd vorgedrungenen Volks- und Sprachenkampf in Oesterreich und eignet sich besonders gut zur Aufführung oder zum Lesen mit verteilten Rollen in deutschtümlichen Vereinen, namentlich bei Sonnwendfeiern und Winterfesten. Es ist vom Verfasser, Humboldtstrasse 30 in Kassel, zum Preise von 40 Pfg’ bei Mehrbezug 20 Pfg. zu beziehen. Reinertrag für deutsche Zwecke.

L.W.

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J.L. Reimer, ‘Ein pangermanisches Deutschland’, Versuch über die Konsequenzen der gegenwärtigen wissenschaftlichen Rassenbetrachtung für unsere politischen und religiösen Probleme. Berlin und Leipzig, Fr. Luckhardt, 1905. - Als ich vor einem Vierteljahrhundert die Lehre von der nordischen Herkunft der ‘Indogermanen’ und der ursprünglichen Einheit des arischen Urvolkes mit der unvermischten nordeuropäischen Rasse verkündete, war mir von vornherein klar, dass die Schlussfolgerungen aus derselben einer wissenschaftlich begründeten deutschen Staatskunst Ziel und Wege weisen würde. Lang und heftig war der Kampf gegen das festgewurzelte Vorurteil und eine

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zwar verkehrte, aber in Fleisch und Blut übergegangene Weltanschauung. Jetzt endlich beginnt, trotz Sturm und Wetter, die Saat zu spriessen, die reiche Frucht verheisst. Als eine solche, wenn auch vielleicht noch nicht ganz reife, dürfen wir das vorliegende, gedankenreiche Werk eines jungen österreichischen Schriftstellers begrüssen, der ganz auf dem Boden wissenschaftlicher Rassenforschung steht und von hier aus die Weltlage in Gegenwart und Zukunft zu beurteilen sucht. Indem er die Grossstaaten Europas auf ihren Rassengehalt untersucht und nach demselben beurteilt, kommt er zum gleichen Hoch- und Endziel, das auch ich schon in diesen Blättern (I 6) angedeutet habe, ‘ein grösseres Deutschland als germanisches Stammesreich’. Die Aufgaben deutscher Staatskunst sind vornehmlich Kräftigung, Gesundung und Reinigung (letzteres ist selbstverständlich am schwierigsten) der Rasse und ‘mehr Land’ für den Geburtenüberschuss des lebenskräftigen und ausdehnungsbedürftigen Volkes. Ein solches Streben ist darum keine selbstsüchtige Beeinträchtigung der übrigen Völker, weil die reine und edle germanische Rasse die schönste Blûte, die reifste Frucht am Baum der Menschheit bildet. Ueber die vom Verfasser vorgeschlagenen Wege wird sich im einzelnen noch streiten, manche seiner Wünsche werden sich vielleicht beim besten Willen nicht mehr erfüllen lassen, das von ihm in der Ferne gezeigte verheissungsvolle Ziel aber muss allen Germanen als das Höchste vorschweben, was für sie auf dieser Erde zu erreichen ist. Wir empfehlen das gedankentiefe, inhaltreiche und anregende Buch allen Lesern der Germania aufs Beste.

L. Wilser.

Gercke, A. Die Bekanntschaft der Griechen mit dem Eisen. - Im Bericht über die Anthropologenversammlung in Greifswald. Korrespondenz-blatt der deutschen Gesellschaft für Anthropologie u.s.w. 1904, S. 138.

Wenn die Sprachforscher aus einigen Wortgleichungen Kulturgeschichte ‘herausdestillieren’ (der Ausdruck stammt von einem Linguisten selbst) wollen, geraten sie meist auf Abwege, denn ihre ‘Sprachgesetze’ sind teils von vornherein nicht richtig aufgefasst, teils nicht ohne zahlreiche Lücken und Ausnahmen. Im Anschluss an einen auch viel Irrtümliches enthaltenden Vortrag von R. Much (er spricht z. B. von ‘paläolithischen Indogermanen’) führte Gercke aus, die Hellenen hätten das Eisen erst nach ihrer Einwanderung in die Balkanhalbinsel kennen gelernt, weil in sideros das anlautende s nicht durch den Hauchlaut ersetzt sei. Die Tatsache ist richtig, die Begründung aber verfehlt. Trotz der Verschiedenheit in der Länge der Stammsilbe ist das griechische Wort wahrscheinlich verwandt mit lateinisch sidus, Gestirn, also indogermanisch und ursprünglich ‘Glanz’ bedeutend. In manchen Wörtern, z. B Selene, Sagos (lateinisch sagum), sys (lateinisch sus), sabanon, siglai (germanisch saban, sigla) hat die griechische Sprache den ursprünglichen s-Laut beibehalten; aus seiner Erhaltung darf man also keine weitgehenden Schlüsse ziehen. Damit soll nicht geleugnet werden, dass thrakische Stämme in Kleinasien, wofür manche archäologische Gründe sprechen, wohl die Lehrmeister der Griechen in der Eisenbearbeitung gewesen sind.

L. Wilser.