trägt den Gedanken (gedachte) in weitere Kreise, und mit Genugtuung (voldoening) sieht man, wie eine Berliner Wochenschrift, ‘Zeitfragen’, ihren Lesern auch vlamische Beiträge und zwar (zelfs) im Urtexte (onvertaald) bietet. Ja, sogar in Bozen, der südlichsten deutschen Stadt, pflegt der wackere Volksliedverein auch vlamische Gesänge. Welch warmen Anteil wir Deutschösterreicher sonst an den Geschicken (lotgevallen) der Vlamen nehmen, geht aus Alfred Fischels Ausführungen über germanische Wechselseitigkeit in Nummer 10 der ‘Germania’, Jahrgang 1903, hervor.
Was könnte näher (nader) liegen, als diese noch vereinzelt wirkenden Kräfte zu sam neln und zu ergänzen (volledigen) durch eine einfache Organisation, die die Gleichstrebenden mit einander bekannt machte und unter anderem einen brieflichen Sprachenaustausch (talenwisseling) zwischen Hochdeutschen und Vlamen in die Wege leitete? Ich regte (stelde voor) voriges Jahr in einer in der ‘Germania’ veröffentlichten Zuschrift in diesem Sinne die Gründung eines Alldeutschen Sprachbundes an und kann dem damals Gesagten heute hinzufügen, dass meine vlamischen Freunde den wälschen Bilderkarten den Krieg erklärt haben und mich seit langer Zeit mit gut ausgeführten Ansichtskarten mit vlamischem Texte aus allen Teilen Flanderns erfreuen (verblijden). Zu gleicher Zeit, als ich diesen Vorschlag machte, beschäftigte sich Dr. Franz Winterstein in Kassel, der den Lesern der ‘Germania’ seit Jahren als Mitarbeiter bekannt ist, mit dem Gedanken des völkischen Wirkens in die Ferne und schuf mit glücklichem Griffe den Deutsch-Völkischen Austausch, der unter anderem berufen ist, freundschaftliche und geschäftliche Verbindungen zwischen Hochdeutschen und Vlamen herzustellen. Es haben sich bereits aus allen deutschen Gauen Teilnehmer gemeldet, die durch Briefe und Bilderkartenwechsel, Austausch von Büchern, Zeitschriften und anderen Gegenständen, gegenseitige Besuche und gemeinschaftliche Reisen den völkischen Gedanken vertiefen und verbreiten. Unter den Teilnehmern sind erfreulicherweise viele Hochdeutsche, die Niederdeutsch pflegen, und es kann unseren vlamischen Brüdern nicht