Germania. Jaargang 6

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Boekennieuws

In neuer, wohlvorbereiteter, vielfach verbesserter und erweiterter Bearbeitung erscheint gegenwärtig die sechste Auflage von Meyers grosses Konversationslexikon. Die neue, gänzlich neubearbeitete Auflage wird auf nahezu 20,000 Seiten Text ungefähr 150,000 Artikel umfassen mit mehr als 11,000 Abbildungen, Karten und Plänen im Text, über 1,400 Illustrationstafeln, 300 selbständigen Kartenbeilagen, sowie 130 Textbeilagen.

Bei den raschen, für den Einzelnen kaum übersehbaren Fortschritten, die unser modernes Kulturleben, insbesondere das verflossene Jahrzent Kenntzeichnen, war die Anstrengung aller Kräfte erforderlich, damit ein Werk von der monumentalen Grösse und weltumfassenden Bedeutung, wie Meyers grosses Konversations-Lexikon, auch in der neuen Auflage auf jener Volkommenheit erhalten wird, der es seinen Ruhm als unentbehrliches Handbuch für jeden Gebildeten verdankt. Hat doch dieses grossartige Sammelwerk seit vielen Jahrzenten nicht nur unter den deutschen, sondern auch unter den fremdsprachigen Enzyklopädien die Führung übernommen und in seiner bisherigen Verbreitung von nahezu einer Million von Exemplaren einen ungeheuren Einfluss auf die allgemeine Bildung ausgeübt.

Mit Recht beneiden andere Nationen die Deutsche um den Besitz eines solchen Werkes. Weder die britische Enzyklopädie noch der französische Larousse können sich an Vielseitigkeit, Gründlichkeit und Vollständigkeit mit dem grossen Meyer messen. Namentlich die französische Enzyklopädie wird von der deutschen Turm hoch überragt. In unserem Lande ist leider der ganz unzuverlässige und unvollständige Larousse fast in jeder Gelehrtenstube, in jeder Redaktion zu finden. Das versteht sich bei den Wallonen, die kein Deutsch lesen, die Vlamen aber sollten ausnahmlos das deutsche Sammelwerk dem französischen vorziehen, erstens grundsätzlich aus Liebe zum Deutschtum und zweitens in ihrem eigenen Interesse Ihr Land, ihre Geschichte, Wissenschaft, Kunst und Literatur, sowie die von Deutschland sind in dem französischen Werke meistens ganz oberflächlich oft auch mit grossen Lücken und starken Irrtümern behandelt, während sie im Meyer hierüber sicheren und vollständigen Aufschluss finden.

Indem Meyers grosses Konversationslexikon als Wertmesser des jeweiligen Kulturzustandes in jeder neuen Auflage das gesamte Wissen seines Zeitalters zur Darstellung bringt, so bedeutet eine neue Ausgabe nichts Geringeres als eine von Grund aus neue Bearbeitung des ganzen Stoffes. Diesmal erforderte beispielsweise der rechtswissentliche Teil eine vollständige Umgestaltung nach dem jetzt herrschenden bürgerlichen Recht, wobei ebenso wie auf vielen anderen Gebieten angestrebt wurde, der Bearbeitung vor allem praktischen Wert zu sichern; das ist aus fast jeder Seite des grossen Meyer sichtlich zu erkennen. In diese schwierige Aufgabe haben sich die bewährten alten Mitarbeiter des Lexikons, dazu ein Stab neuer Kräfte ersten Ranges, so erfolgreich zu teilen verstanden, dass die sechste Auflage ein wirklich lückenloses Bild des gesamten menschlichen Wissens und Könnens der Jetztzeit bietet.

Die ersten Gelehrten des In- und Auslandes sind von der Redaktion zur

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Mitarbeit gewonnen worden. So ist namentlich auf dem Gebiete der Geschichtswissenschaft Holland durch Prof. D^r P.J. Blok aus Leiden, Belgien durch Prof. D^r M. Philippson vertreten. Auf dem Gebiete der Geographie sind den bekanntesten deutschen Geographen, solche aus Russland, Ungarn, Schweden, Norwegen und Dänemark, Italien, Spanien und Portugal beigestellt. Die Sprachwissenschaft und Literaturgeschichte ist den bekannten Philologen und Kritikern A. Brandl, K. Brugmann, E. Elster, Suchier, Vogt, Wiese anvertraut. Die niederländische Literatur, hat der gründliche Kenner und Verbreiter derselben D^r P. Raché aus Hamburg übernommen.

Ausserdem sind auf diesem Gebiete England, Amerika, Frankreich, Italien und Spanien durch berühmte Fachgelehrte vertreten. Die übrigen Gebiete sind meistens von deutschen Gelehrten bearbeitet worden, deren Namen sich mit den hervorragendsten Persönlichkeiten in der jedesmaligen Wissenschaft decken.

Bewunderungswürdig ist neben der gediegenen Wissenschaftlichkeit der Enzyklopädie die ungemein praktische Anlage, die man bis in die kleinsten Einzelheiten beobachten kann. So ist alles und jedes, was in Schrift und Rede vorkommen kann, wie z.B. Sprichwörter, Citate, Fremdwörter mit deren Aussprache, Abkürzungen, kulturgeschichtliche Dinge u.s.w. verzeichnet. Die Rechtschreibung richtet sich nach den neuen, für Deutschland, Oesterreich und die Schweiz gültigen, amtlichen Regeln.

Die bekannten Vorzüge des Werkes: Zweckmässigkeit der Anlage, klare, allgemein verständliche Darstellung, einheitliche Bearbeitung, Unabhängigkeit und Sicherheit des Urteils, Objektivität, namentlich auch in religiösen Dingen, Vollständigkeit neben erprobten Einrichtungen für die praktische Benutzung u.s.w. sind ihm nicht nur erhalten geblieben, sondern in wesentlichen Teilen noch vermehrt und erhöht worden.

Hand in Hand mit der textlichen Neugestaltung und Erweiterung der Enzyklopädie geht eine planmässige Ausbildung des illustrativen Teiles. War Meyers grosses Konversationslexikon von jeher schon in dieser Richtung bahnbrechend, so musten die umfangreichen Verbesserungen der neuen Auflage auch hierin wiederum als ein bedeutender Fortschritt bezeichnet werden.

Die Textbilder zeichnen sich, wie bisher, durch strenge Sachlichkeit, technische Vollendung und instruktive Klarheit aus und bringen auf allen Gebieten vieles Neue.

Die Illustrationstafeln wurden ebenfalls den erhöhten Anforderungen entsprechend vielfach durch neue Darstellungen ersetzt und um einige hundert vermehrt, darunter 190 Farbendrucktafeln von hervorragendem künstlerischen und wissenschaftlichen Wert, wie sie in keinem anderen Werk geboten werden.

Der Atlas der Erdbeschreibung hat eine gründliche Neugestaltung erfahren und darf als eine kartographische Musterleistung bezeichnet werden. Zahlreiche Neustiche haben vorhandene Karten ersetzt, und eine grosse Anzahl neuer Stadtpläne und Karten, darunter auch solche geologischen, physikalischen, tier- und pflanzengeographischen Inhalts, sind hinzugekommen.

Die sechste Auflage von Meyers grossem Konversationslexikon wird enthalten: 60 Tafeln zur Völkerkunde und Kulturgeschichte, 27 Tafeln zur Anatomie und Physiologie des Mensche, 193 Tafeln zur Zoologie, 140 Tafeln zur Botanik, 62 Tafeln zur Mineralogie, Geologie und Paläontologie, 18 geolo-

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gische Karten, 28 Tafeln zur Physik und Meteorologie, 27 Tafeln zur Astronomie, 140 Tafeln zur Technologie, 24 Tafeln zum Bergbau und Hüttenwesen, 24 Tafeln zur Elektrotechnik, 76 Tafeln zum Bau- und Ingenieurswesen, 51 Tafeln zum Kriegs- und Seewesen, 44 Tafeln zur Land- und Hauswirtschaft, Sport, 17 Tafeln zum Obst- und Gartenbau, 69 Tafeln zur Kunstgeschichte, 30 Tafeln Bildnisse berühmter Männer, 61 Tafeln zur Kunstindustrie, 14 Tafeln zum Schriftwesen, 28 Tafeln der Flaggen, Wappen, Orden, Münzen, 120 Karten zur politischen Geographie, 56 Karten zur physikalischen Geographie, 25 Geschichtskarten, 90 Städtepläne.

Auf eine schöne, äussere Ausstaltung des ganzen We kes ist auch alle Sorgfalt verwendet. Schrift, Druck, Papier und ein ebenso eleganter wie gediegener Einband befriedigen die verwöhntesten Anforderungen.

So bietet sich dieses monumentale Werk als das vollkommenste auf dem Gebiete der Enzyklopädischen Literatur dar und ist angetan, ein unentbehrlicher Hausschatz zu werden wie kein anderes Buch. Die 5. Auflage umfasste 17 Bände, die 6. wird 20 Bände umfassen, von nahezu 1,000 Seiten Gross-Oktav den Band. Der Preis eines jeden Bandes, gebunden in Halbleder ist nur 10 Mark. Das Lexikon kann auch in 320 wöchentlichen Lieferungen zu je 50 Pfennig bezogen werden. Die drei ersten Bände sind erschienen und die Herausgabe des vierten steht unmittelbar bevor.

Handbuch der Frauenbewegung Verlag von H. Lange und G. Bäumer. Berlin, W. Moeser. Vier Bände. Lex. 8^o, 1900-1901.

Dieses bedeutsame Unternehmen, das in vier dicken Bänden das angegebene Thema behandelt, ist soeben abgeschlossen worden. Der 1. Teil behandelt die ‘Geschichte der Frauenbewegung in den Kulturländern’ (XVI und 499 Seiten, Pr. 9 M.), der 2. Teil die ‘Frauenbewegung und soziale Frauenthätigkeit in Deutschland nach Einzelgebieten’ (VIII u. 267 Seiten, Pr. 5 M.), der 3. Teil den ‘Stand der Frauenbildung in den Kulturländern’ XVI und 464 Seiten, Pr 8.60 M.), der 4. Teil ‘die deutsche Frau im Beruf (XVI und 418 Seiten, Pr. 8 M.). Nur der 3. Band liegt mir vor, nach demselben zu urteilen ist dieses Handbuch jedoch ein allumfassendes Werk von hervorragender Bedeutung. Dieser dritte Band schildert in einzelnen Artikeln die Organisation des gesamten Frauenbildungswesens in den verschiedenen Ländern und bietet damit die einzige Quelle sich über das weibliche Bildungswesen im Auslande im Zusammenhang zu unterrichten. Die Mitarbeiter an dem Bande, zum grössten Teil Angehörige der Länder selbst, sind Frauen und Männer, die in den von ihnen behandelten Fragen als Fach-Autoritäten gelten können. Die Darstellungen unterrichten in knapper Form über die Zusammensetzung der staatlichen und kommunalen Unterrichtsverwaltung, über die wesentlichen Eigentümlichkeiten des Mädchenunterrichts in Volksschule, mittleren, höheren und gewerblichen Unterrichtsanstalten, Lehrerinnenseminar und Universität. Ueberall sind tunlichst die entsprechenden Bildungsgelegenheiten der Knaben zum Vergleich herangezogen. Sowohl die einzelnen Ländern besonders eigentümlichen Unterrichtsanstalten, z.B. die Volkshochschulen in den skandinavischen Ländern, wie auch Institutionen von allgemeinem, internationalem Interesse, wie die Frage der gemeinsamen Erziehung der Geschlechter, des Haushaltungsunterrichts, der weiblichen Schulaufsicht u.s.w. sind eingehend berücksichtigt. - Der von Frl. Gertrud Bäumer

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verfasste Artikel über Deutschland, dem der grösste Raum in dem Bande gewidmet ist, bietet die erste zusammenfassende Entwickelungsgeschichte des gesamten deutschen Frauenbildungswesens vom Mittelalter bis auf die jüngste Zeit. Er dürfte deshalb ein besonderes Interesse beanspruchen.

Dieses Handbuch der Frauenbewegung ist nicht als ein polemisches, sondern als ein durchaus wissenschaftliches Werk anzusehen. ‘Als besondere Vorzüge’ schrieb die Kölnische Volkszeitung (Literarische Beilage n^r7 1902) über das Werk, ‘sind der überraschende Reichtum an Quellenmaterial, die Uebersichtlichkeit bei grösster Vielseitigkeit und die strenge Sachlichkeit hervorzuheben. Wenn auch die Herausgeberinnen und Mitarbeiterinnen ihren grundsätzlichen Standpunkt nicht verleugnen, so waren sie doch bestrebt, alles zu vermeiden, was ihnen den Vorwurf der Tendenzmacherei einbringen könnte. Selbst Gegner der Bewegung wird das Werk zur Klärung des Urteils und vor allem als Nachschlagewerk werthvoll sein.’ Die Herausgabe eines derartigen Buches ist jedenfalls eine Tat, die mehr dazu beitragen wird die Frauenbewegung zu fördern, als es hundert Reden und Resolutionen und Flugblätter tun können.

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Im Verlage von S. Fischer in Berlin erscheint eine prächtige Luxusausgabe von klassischen Dichtern, die den anspruchvollsten Bücherliebhaber vollständig befriedigen wird. Diese Ausgabe, in handlichem Taschenformat, in schönem Antiquadruck auf Velinpapier, mit echtem, geschmackvollem Ledereinband umfasst folgende Werke: 1. Goethe: Faust, 2. Kleist: Michael Kohlhaas, 3. Shakspeare: Sommeinachtstraum, 4. Heine: Buch der Leder, 5. Goethe: Werther, 6. Lessing: Nathan der Weise, 7. Eichendorff: Gedichte, 8. Shakspeare: Hamlet, 9. Ibsen: Gedichte. Die Beihe wird fortgesetzt Diese Ausgaben bieten einen peinlich revidierten Text, sind mit einer Einleitung von einem Fachmanne versehen und mit einem feinen Portrait des betreffenden Dichters geschmückt. Der Preis eines jeden Bandes, beträgt nur 2.50 M.

Eine andere Ausgabe dieser Art ist die Miniaturausgabe deutscher klassiker, verlegt bei Carl Krabbe in Stuttgart. Diese enthält in schön gedruckten und gebundenen Exemplaren, zum Preise von 3 M.: Goethe: Faust und Gedichte (2 Bände), Schiller: Wallenstein und Gedichte, ferner die Gedichte von Uhland, Rückert, Lenau, Heine (2 Bde).

De Vlaamsche Zanger, 100 Liederen, verzameld door M.C., gedrukt te Borgloon bij Jos. Paque-Baeten (prijs: 2 frank)...

Het is de zesde druk reeds, die vóór ons ligt: een klaar bewijs, dat de ‘Vlaamsche Zanger’ bij ons volk welkom is. En dat verdient hij ook, al is hier veel kaf onder het koren opgedischt. Dat het boekje in elk geval de behoefte helpt voldoen, die wij in Vlaanderen gevoelen, namelijk de smeerige en zinlooze liedjes te verdringen, die wij nu maar al te dikwijls uit den mond van ons volk hooren, lijdt geen twijfel. Bij elk lied is de melodie in notenschrift aangegeven. Het boekje is verder netjes verzorgd en geschikt om op zak te dragen.