höchst wichtigen und heftig umstrittenen Frage: über die Vervlaamsching der Genter Hochschule. Erfreuend wirkt, dass der Landsbond sich flink auf Seiten der Jungvlamen gestellt hat, die unentwegt für die rein vlamsche Hochschule eintreten. Es ist nämlich ein Teil, besonders der früheren, jetzt etwas verhalteten Führer in der vlamschen Bewegung, die nicht ganz frei von politischen Nebenzwecken, mit dem Vorschlag hervorgetreten, die Hochschule zweisprachig zu gestalten. Für die radikal fühlenden Jüngern war der Vorschlag aber als mit Verrat gleichbedeutend hingestellt worden und dann auch aus allen Kräften bekämpft worden. Sie genossen daher jetzt die nicht geringe Genugthuung, zu sehen, dass der katholische Landesbund sich für eine rein vlamsche Hochschule nach dem Entwurf des Prof. Mac-Leod, unumwunden und einstimmig erklärte, mit ausdrücklicher Verwerfung des zweisprachigen Unterrichts.
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In einer vorigen Nr sprachen wir von dem Auftreten zu Antwerpen derberüchtichten ‘Vulgarisateurs’ oder Gesellschaft zur Verbreitung des Französischen in Flandern. Wir erwähnten beiläufig dass auch Deutsche, wie unglaublich dies auch scheinen möge, sich daran betheiligten. Wir stimmen rückhaltlos der Vlaamschen Gazet von Brüssel bei, welche in gerechter Entrüstung solche Haltung, wir sagten lieber Haltungslosigkeit, brandmarkt, Das Blatt lässt sich folgendermassen aus: In unsern Augen ist es eine höchst traurige Thatsache, dass Männer zur germanischen Rasse gehörend, zumal Deutsche, in einem andern germanischen Lande, wo sie selber nicht geboren sind, es wagen Einbruch zu üben auf das Volkstum der daselbst geborenen, ebenfalls deutschen, nämlich niederdeutschen Bevölkerung. Wir möchten gerne erfahren was gewisse andere in Vlamsch-Belgien wohnende Deutsche zu dem Benehmen ihrer Freunde sagen, welche vorsätzlich die Vlamsche Bewegung bekämpfen. Damals verdammten sie doch den Alldeutschen Verband weil er seinen Mitgliedern die ganz natürliche Anempfelung zugehen liess ‘sich’ unter allen Umständen der Vlamschen Bewegung gegenüber freundlich zu verhalten.’
Damals als es darauf ankam den Vlamen wenn auch nur einen Beweis der Zustimmung zukommen zu lassen, erklärten die bedächtigen weisen Herrn, als Fremde dürften sie die Unparteilichkeit nicht brechen. Einige sogar hatten die Unverfrorenheit auszurufen: die Vlämische Bewegung sei ihnen Luft.’ -
Wir unsererseits können solches Auftreten nicht scharf genug rügen, weil es in diesem Falle heisst Partei nehmen für die Feinde eines Bruderstammes und zugleich des eignen Volkstums. Wenn Bekwemlichkeit oder feige Selbst-