Einen so ergötzlichen und zugleich verächtlichen Eindruck diese Zustände des damaligen englischen Heerwesens wecken, so ergreifend wirken die Schilderungen von den englischen Hülfstruppen, den Hannoveranern und Hessen, an anderen Stellen desselben Werkes (Seite 93 und 123).
Bei der Belagerung von Menin im April ereignete sich etwas ganz Eigenartiges. Der Befehlshaber vom Platze, Hammerstein, fasste den heldenmütigen Entschluss, sich mit 1000-2000 Mann, Hannoveranern und Hessen, durch die vielen Tausende der feindlichen Uebermacht durchzuschlagen. In der That führte er seinen Plan glücklich durch, mit den Trümmern seiner zusammengeschmolzenen Heldenschar erreichte er endlich das Freie im schützenden Dunkel der Nacht.
Dieses rühmliche Beispiel wollten nun Offiziere und Mannschaften der Besatzung von Ypern, grösstenteils Hessen, im Juni nachahmen, aber der alte österreichische General verweigerte den Befehl zum Durchschlagen. Da meuterten die Hessen, bedrohten die Offiziere mit dem Tode, zerstreuten sich aber, als sie keinen Führer fanden. Beim Ausmarsch in die Kriegsgefangenschaft verliessen sie die Glieder, zerbrachen ihre Gewehre, zerrissen ihre Fahnen und warfen den Feinden die Stücke und Fetzen hin. General Moreau entblösste sein Haupt, als er die männliche Verzweiflung dieser wackeren Berufskrieger sah.
Gestützt auf dieses treffliche Soldatenmaterial, konnte Wellington dann wohl die vielgerühmte Verteidigung seiner festen Stellungen bei Belle-Alliance einigermassen erfolgreich durchführen, bis der Eilmarsch Blüchers zum Schlachtfelde die Entscheidung brachte.
Dem deutschen Geiste sei Dank! Die Zeiten sind vorüber, da deutsche Fürsten den Kern ihrer Kraft, ihre schönen Truppen, an das treulose England für schnöden Mammon ausliefern durften, vorüber auch die Zeiten für ewig, da deutsche Söldner die Schlachten fremder Könige entschieden.