halten für Ausbreitung französischen Wesens und fränkischer Art!!! So arbeiten, merkwürdig genug, die verschiedensten Faktoren gemeinsam am antivlämischen Werke.
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Die Stelle des verstorbenen Dichters Hiel an der Hochschule für Musik in Brüssel gibt leider wieder Anlass zu gewaltigem Parteischacher. Es wird nicht gefragt: ‘Wer ist der geeignete Mann für die Stelle?’ sondern: ‘Wer ist von der massgebenden Partei mit den meisten und besten Empfehlungen ausgestattet?’
Soll das Amt so wahrgenommen werden, wie dies das Interesse der Schüler und der Vlamen verlangt, so kann nur eine Persönlichkeit in Betracht kommen: ‘Pol de Mont.’ Derselbe besitzt Ansehen und vor allen Dingen die wahre Befähigung, die zu demselben unbedingt nötig sind; er ist eine Rednerkraft ersten Ranges und dichterisch bedeutend veranlagt. Ein solcher Mann sollte sich nicht erst um die Stelle bewerben müssen, ihm sollte sie aufgezwungen werden.
Alle Flaminganten ohne Unterschied der Partei sind verpflichtet, gemeinschaftlich Schritte zu thun, an massgebender Stelle um diese Ernennung wohl oder übel herbeizuführen. Es darf nicht heissen: Hie Katholik! Hie Liberal! sondern: Hie Vlamentum!!
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In Gent wurde das prächtige neue niederländische Theater feierlich eingeweiht in Gegenwart des Gouverneurs von Ostflandern und der städti schen Behörden. Ein grossartiger Bau mit allen Einrichtungen der Neuzeit. Die Leitung ist in den besten Händen und hat so bedeutenden Erfolg, dass selbst nicht vlämisch Gesinnte hinströmen und laut ihrer Befriedigung Ausdruck geben. Solches geschieht auch in Antwerpen und Brüssel. Das freut uns ganz besonders, da wir von Deutschland bereits aus mehreren Städten den festen Auftrag erhalten haben Vlämische Theateraufführungen zu veranstalten.
Es handelt sich darum, in ähnlicher Weise, wie dies durch die vlämische Kunstausstellung geschieht, eine Reihe von deutschen Städten, vorerst in Rheinland und Westfalen zu besuchen.
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Die vlämische Kunstausstellung ist von Berlin, wo von De Rudder, Vinçotte u. A. Kunstwerke verkauft wurden, nach Wiesbaden übergesiedelt, dort sind ebenfalls mehrere Verkäufe zum Abschluss gebracht, u. A. von Fräulein E. Beernaert, der bekannten vortrefflichen Malerin und Schwester des Staatsministers gleichen Namens. Wir werden später eine vollständige Liste der zahlreichen in Deutschland gebliebenen Kunstwerke veröffentlichen.