niet: Het Wereldvenster, Baarn -, kunnen mogelijkerwijs in verwarring zijn gebracht. Eindigt dat verslag niet met het einde van Konkret en de oprichting van das da?, hoe kon Böll in '74 dan in beide tijdschriften publiceren? Het antwoord is eenvoudig: ging Röhl verder met das da, zijn ‘verbitterde tegenstander’ (zo Röhl) Hertmann L. Gremliza richtte een nieuw Konkret op. Ab nach rechts verscheen in het tweede nummer en was Bölls eerste bijdrage. Ook iemand als Günter Wallraff, betrokken bij de oprichting van das da, begon later weer in het nieuwe Konkret te publiceren. Overigens mist het nieuwe Konkret (gelukkig) de twijfelachtige pin-ups en is er dus op vooruit gegaan.
Heinrich Böll neemt in het politieke spectrum van Konkret ‘een belangrijke positie’ in als (zo wordt hij, terecht, in het maart-nummer genoemd) ‘radikale humanist’. In dat maart-nummer neemt Böll het op voor Solzjenitsyn, terwijl de meeste medewerkers van Konkret Solzjenitsyn niet meer tot de ‘demokratische schrijvers’ rekenen. Dat Konkret het vanzelfsprekend vindt dat Böll toch op eigen wijze zijn visie geeft is kenmerkend; zowel voor het blad als voor Böll.
Vandaar: Konkret is een uitgave van de Neuer Konkret Verlag GmbH, Grosse Reichenstrasse 25/27, 2000 Hamburg 11. Losse nummers kosten in Nederland 3,80 gulden, een abonnement (twaalf nummers per jaar) kost DM 30,-; dat scheelt. En waarom kritische Duitsers ca. anderhalf jaar later lezen dan noodzakelijk?
Zoals Bölls Ab nach rechts:
heinrich böll heinrich böll he AB NACH RECHTS AB NACH RE
Für westliche Ausländer (möglicherweise auch für östliche) mag Franz Josef Strauss gewisse Reize haben: seine ‘Vitalität’, seine Originalität, sein unermüdlicher Kampfgeist; die Tatsache, dass er nich aufgibt und von seiner Partei nicht aufgegeben wird, ein Politiker mit starkem und zuverlässigem Hinterland; Ich finde zwar, dass diese Reize allmählich verblassen, dass sie auf eine ermüdende Weise übertrapaziert und langweilig werden, aber immerhin, da Temperamente in der deutschen Politik nicht so übermässig dicht gesät sind, mag Strauss für Ausländer gewisse exotische Reize haben. Die hätte er auch für uns, wäre er eine Erscheinung aus dem Feuilleton, ein Gegenstand für literarische Glossen und Spalten. Gewiss hat er Eigenschaften, die einem Oppositionspolitiker gut anstehen, diesen vielleicht gar ausmachen: Er ist ein Einpeitscher von einem gewissen Format.
Für uns Deutsche - leider nicht für alle - bleibt er eine beängstigende Erscheinung. Hört man ihn und seine Adlaten Löwenthal und Dregger reden, so muss man meinen, die Bundesrepublik stünde kurz vor Untergang und Zusammenbruch, und doch wird es kaum einen westlichen Regierungschef geben (möglicherweise sogar einige östliche), die nicht neidvoll-bewundernd auf die Bundesrepublik blicken und denken: deren Sorgen möchte ich haben.
Wäre ich ein deutscher Grossindustrieller, ich würde die sozial-liberale Regierungskoalition stützen und unterstützen. Die politisch so verteufelten Ostverträge waren ja unter anderem das Schleppnetz für grosse Geschäft. Und wenn ausserdem noch ein keineswegs des Sozialismus verdächtiger Herrscher wie der Schah Milliarden bei Krupp investiert, und die grossen Ölherren am persischen Golf geradezu gierig auf deutsche Aktien sind, kann es mit der Gefahr des Sozialismus ja nicht so weit her sein. Immer noch ist die Bundesrepublik das streikbravste Land mit den bravsten Gewerkschaften. Das lockt Investoren.
Und doch, während allenthalben das Kommando ‘Rechts schwenkt marsch’ ertönt, wird die Gefahr von links beschworen. Das ist verständlich: da die Opposition so gut wie keine Konzeption hat, jedenfalls keine, die irgenddeinem Arbeitslosen einleuchtend klar machen würden, dass sie ihm sofort wieder Arbeit beschaffen würden, ‘wittert’ sie Unheil in jedem Lehrer, der links von der SPD oder innerhalb der SPD links steht. Sie wittert und wittert, und es ist leider so, dass viele Deutsche immer noch Witterung der Information vorziehen.
Es ist ganz eindeutig, dass Herr Strauss mit seinem ‘Bund Freies Deutschland’ Konfrontation wünscht und sucht, und er wird sie leider finden. Seine Motive sind verständlich: wer keine überzeugende Konzeption hat, muss Feinde haben, und wenn er deren auf Anhieb nicht genügend findet, muss er sich welche machen. Unverständlich ist die Haltung der CDU, der zweitgrössten Partei in der Bundesrepublik. Sie lässt sich von ihrer radikalen Schwester offen verhöhnen, lässt sich vom ‘Bund Freies Deutschland’ unterlaufen, den man ohne jede Einschränkung als rechtsradikal bezeichnen kann. Will die CDU Stimmen um jeden Preis, auch von ganz rechts? Ahnen die besonnenen Kräfte in der CDU, von Norbert Blüm über von Weizäcker bis Kohl und Biedenkopf nicht, dass ihre Fraktionsgemeinschaft zur Zwangsgemeinschaft zu werden droht, und dass sie in jede Konfrontation mit hineingezogen werden?
Natürlich ist eine Partei in einer üblen Lage, wenn sie ohne die radikalere Schwester 1976 kaum mehr als 35 Prozent der Stimmen erwarten darf. Die Frage wäre: ist diese Schwester in ihrer Gesamtheit so radikal, oder ist sie es nur mit ihrem Vorsitzenden, der sich allerdings Nachwuchs gezüchtet hat: à la Waigel, a la Tandler. Und es ist schon mehr als beängstigend, wenn fast alle liberalen und konservativen Zeitungen - und es gibt kaum andere in der Bundesrepublik - immer noch und immer wieder die Herren Strauss, Dregger, Löwenthal bagatellisieren. Tatsächlich wird im politischen Teil dieser Zeitungen manchmal über sie geschrieben, als gehörten die Herren ins Feuilleton. Ahnt man nicht, welche Konfrontation da heraufbeschworen wird, oder will man sie gar? Zwei Jahre vor der Bundestagswahl kann sich die Opposition noch nicht entschliessen, einen Kanzlerkandidaten zu benennen, und man hört da gele-