Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568(1568)–Anoniem Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [119] Ein annder Ein mals als ich spatzieren ginck, důrch wůnder weide merckett seltzam dinck, Och liebes lieb nů laß erbarmen dich, Weß soll ich mich erbarmen Daß ich jn leiden stahen so gar ellendigh Wer bitt dich darůmb? Dů hast mein hertz vmbfangen, kein lieber dan dich, Deß gleůb ich ob ich magh [Folio 72v] [fol. 72v] Och liebes lieb nhů haltt es fůr kein schimpff, Jst eß dir ernst so zeůch ein pantzer an, Mich erfrewett altzeitt ir ehrligh gelimpff, Dů wirst aůch woll wieder bedrůbtt, Jch will eůch geben was ich han, wilt jr mein allerliebste sein, Gereitt geltt macht den kaůff, Gereitt geltt salstů von mir han, Ja wan ich es sehen vnnd hetz jn der handt, Ach jůnffraw jr seitt adelich, Lieber meinstů das ich ein gebůir sei, Kem ich eins zů eůch heimlich Lieber waß wolstů mir dan thůn, Jch woltt dich schons lieb schwencken wol jn das grone graß, So mostů warlich starcker sein als ich Och wol ich dich schons lieb kussenn fůr deinen roter můndtt Schon mir der aůgen gůett freůndt, Dein aůglein blos will ich dir lassen stan, Vnß danck dir der Theůffell Och liebes lieb ist all an dir verlorenn, Ker dich zům andern Jch sach dich nechten spade, bei einander stahnn, Můett dich das gůett frůndt, Das muett mich sehr vnnd thůitt mir jm hertzen wee, Des geschichtt vill das dů nitt en sichst, Gott gruß eůch Jůnffraw tůgentreich Man soll eůch dancken Nach meinen thott sall alles dein sein, Ach werstů all begraffenn, Vnnd sterb ich dan, so bin ich thott, so grafft mich vnder die rosen rott Jn meines bolen garthen, Ja jn meines bolen garten, Dar will ich deiner warten. Vorige Volgende