Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568(1568)–Anoniem Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [70] Ein annder Jch můs von hin, darůmb ich bin, hertzliebste mein, Jn schwerer pein, darzů in grossem schmertzenn, So ich betrachtt, bei tag vnnd nachtt, dein schone zier, lůst vnnd beger, darzů ein frůndtlich scherzenn, Soe moes mein hertzenn, vor leidenn vnnd schmertz, Jn rechter leib vnnd traw zergan, Fůrwar ich sag das ich mein tagh, Vff erden ich kein liebere gewan, scheiden ist bitter dann der Entzian. Gůett gesell dein fahrt, die krenckt mich hartt, das ich nitt mag kein [stund] jm tagh, Ja frolich sein vor leide, Wie soll hinfur geschehenn mir, ellendes weib, so ich dein lieb verlierenn můs durch scheiden, So [Folio 44v] [fol. 44v] pitt ich dich gantz fleissiglich, vnnd laeß mich dir befolhenn sein, Verges nitt mein, das bitt ich dich, haltt mich ein soette liebde jn dem hertzen dein scheiden ist vber alle pein. Jůnckfrewlein werdt mich rewett aůff erdtt, sůnst nitt dan dů, so ich mich nhu so gar můs dein erwegenn, Jch befelch mich dir die zeitt hinfůr, dergleich will ich bittenn fur dich, Gott woll dein alzeitt pflegenn, Vnß iß die zeitt, kommenn mitt leidt daß ich dich feins lieb můß verlonn, Beůtt mir dein mundt zů dieser stůndt, sůnst mach vnß werden nimmer baß, Scheidenn maght vnß die aůglein naß. [Spreuk] Jch bin from frolich vnnd frey Vnnd obrechtt darbei Wer iß der gene dann, Der von mir bois sagen kan? Vorige Volgende