Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568
(1568)–Anoniem Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568– Auteursrechtvrij
[Folio 40v]
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Wie gernn woltt ich jnn weckenn,
den aller liebstenn mein,
Jch fruchtt ehr soltt verschreckenn,
sein hertz vnd auch das mein,
Dan můsten mir zwei scheidenn,
so traůrtenn mir alle beidenn,
Das thuett des tages schein.
Och wechter wollestů schweigenn,
vnnd folgen meiner lehr,
Bei der liebstenn woltt ich pleibenn,
verschlaffenn gůitt vnnd ehr,
och wechter traůwer geselle,
wer mein lieb in der hellenn,
bei jm so wollt ich sein.
Ehr nam sie bei den hendenn
bei jren schneweisser handtt,
ehr leidt sei also balde
dar ehr das bettelein fantt,
dar ligenn die zwei verborgenn,
bis an den lichtenn morgen,
das sich der tag aůffbrach.
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[Spreuk]Jch woltt das all zongen waren gesplissen
Die mehr klaffenn dan sei wissenn.
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