Annales Rodenses
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1134Im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1134 trat der unheilvolle Streit zwischen Fridericus und den Brüdern offen zutage. Obwohl sozusagen aus Pflichtgefühl wie gegenüber einem Vater einige bis jetzt noch zu ihm hielten, wandten sie sichGa naar margenoot*, als sie glaubten, er könne (anders) nicht von der Klosterkirche entfernt werden, und als sie sich nicht einigen konnten, mit ihren schweren Anschuldigungen an den Bischof, nachdem ihrer BerufungGa naar margenoot*Ga naar eind1) stattgegeben war. Aber er selbst (Friedrich) kümmerte sich nicht darum. In demselben Jahr wurde ein königlicher Hoftag zu Aachen abgehalten.Ga naar eind2) Ihn leitete Kaiser Lothar. Zu diesem Hoftag strömten fast alle Bischöfe Deutschlands und die Fürsten der Länder von überall her, und es kam auch Gerardus, ein Kardinal der römischen Kirche. Dieser nannte sich später Lucius, als er in Rom zum Papst eingesetzt wurde.Ga naar eind3) Es kam auch Alexander, dessen Aufgabe es war, diesen Streit zu entscheiden. Zu ihm kamen die Brüder, um sich erneut über Fridericus zu beklagen. Aber er selbst schickte sie unter dem Vorwand einer Krankheit zum Kardinal Gerardus, sich dessen Entscheidung zu fügen. Dieser hörte sich ihre Klagen und dessen (Friedrichs) Entgegnungen an, und als er sich gegenüber so vielen Belastungspunkten nicht entschuldigen konnte - er stand allein -, und die Sprecher der Kirche zu Lüttich diesen zustimmten, teilte er jenem seine Entscheidung mit und entfernte ihn von diesem unserem Ort, obwohl er nicht aufgrund eines einem Gericht vorgelegten Beweises seiner Widersacher abgesetzt war. Dann wurde derselbe Fridericus vor dem Kaiser und dem Bischof der Kirche von UtrechtGa naar eind4) verklagt von Pholcoldus aus dem Kloster BirnenGa naar margenoot*, weil er ihm einen Prälaten versprochen, aber nicht gegeben hatte, den Ort durch Betrug vom Bischof übernommen habe und sich nicht um den Gottesdienst kümmere und für ihn und den Ort ein schweres Hindernis sei. Weil er keinen Kleriker hatte, den er dorthin senden konnte, und der, der dort war, nicht zu ihm gehörte, gab er dem Bischof den Ort zurück, und so ist sein Plan vereitelt worden. Vom Kaiser ist ihm (dem Friedrich) nach kurzer Zeit ein Ort, HosteGa naar margenoot* genannt, geschenkt wordenGa naar margenoot*, ein Ort, der zwischen Maguntia und dem SpehtheshartGa naar margenoot* liegt. Als er dort mit Ministerialen Streit bekam, wurde er an der Nase verstümmelt. Und deshalb kehrte er zurück, starb bei WinkeleGa naar margenoot* und wurde dort begraben. Nachdem aber jener, wie gesagt, von diesem Ort entfernt war, gab der Kardinal den Brüdern, die noch bei ihm waren, den Rat, sich wieder den Borno, der einst Prälat unserer Kirche gewesen war, als Vorgesetzten zu nehmen, weil er unüberlegt und töricht das Kloster verlassen habe und - durch die BevollmächtigungGa naar margenoot* begründet - unserer Kirche noch verpflichtet sei. Diese nahmen sehr gern seinen Rat an, ausgenommen nur die Bedingung, daß er niemals die Gewohnheiten der Kirche ändere, eine Sache, die er sich gewünscht hatte, ihm aber nicht zugestanden worden | |
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war, was er zum Anlaß genommen hatte, zurückzutreten. Sie nahmen sich also erneut den Borno nach einstimmiger Wahl zum Prälaten und Lenker ihres Seelenheils. In diesen Tagen wohnte Borno bei LonchoGa naar margenoot* Er war dorthin aus dem Kloster SprenkerbacGa naar margenoot* geschickt worden. Bis dahin unterstand die dortige Kapelle der Kirche zu Sprenkerbac. Daher war er dort auf Anordnung des Prälaten (von Sprenkerbac) Vorsteher, (aber) nur unter dem Titel eines Priors. Borno also wurde ins Kloster zurückgerufen, aus dem er jetzt vor acht Jahren weggegangen war, und er wurde mit der Amtswürde vom Bischof ausgezeichnet, wie es Sitte ist, und er wurde noch im Jahr seiner Rückkehr zum Abt geweiht. Dieser Borno stammte aus einer Gegend Burgunds, und er war zunächstGa naar margenoot* ins Kloster Sprenkerbac eingetreten und von da für LunnechoGa naar margenoot* zum Prior bestimmt worden. Von dort ist er hierher nach kurzer Zeit zum Prälaten genommen worden. |
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