Volledige werken. Deel 24. Brieven en dokumenten uit het jaar 1887. Nagekomen brieven en dokumenten uit de jaren 1839-1886
(1995)– Multatuli– Auteursrechtelijk beschermd
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[10 maart 1887
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1.) | Der Frau Maria Friederike, Cornelie, geborene Hamminck-Schepel, ohne Gewerbe in Nieder-Ingelheim wohnhaft, Wittwe des daselbst verlebten Schriftstellers Herrn Eduard Douwes Dekker, handelnd hier eignen Namens, wegen der zwischen |
ihr und ihrem genannten verlebten Ehemanne bestandenen Gütergemeinschaft, sowie als Testaments-erbin desselben in Gemässheit des nacherwähnten Testamentes; | |||||
2.) | Des Herrn Edmund Gassner, Grossherzoglicher Notar im Amtssitze zu Gau-Algesheim, handelnd hier als durch Beschluss des Grossherzoglichen Amtsgerichts Ober-Ingelheim vom vierundzwanzigsten Februar des laufenden Jahres bestellter Repräsentant der beiden Kinder Erster Ehe des Erblassers nämlich:
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3.) | Des Herrn Adam Görisch, provisorischer Gerichtsdiener am Grossherzoglichen Amtsgerichte Ober-Ingelheim, daselbst wohnhaft, handelnd hier in seiner Eigenschaft als von diesem Gerichte bestellter und seiner Erklärung nach auch bereits beeidigter Taxator der, der gegenwärtigen Inventur unterworfenen Vermögensobjekte - wurde
zur Wahrung der Rechte aller Beteiligten und unter Vorbehalt aller Rechte derselben die Inventur über:
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§1
Vorbemerkungen
1.) | Die zwischen den genannten Eheleuten Dekker, welche beide in Holland geboren sind und, soweit den Beteiligten bekannt, das holländische Indigenat bis zum Tode des Erblassers noch nicht aufgegeben hatten, bestandenen Ehe wurde abgeschlossen zu Rotterdam am Ersten April Achtzehnhunderfünfund-Siebenzig, und zwar nach Erklärung der Wittwe ohne Ehe- |
vertrag. Es sind deshalb die ehelichen und vermögensrechtlichen Verhältnisse der Eheleute Dekker, sowie auch die Regulierung des Nachlasses des verlebten Ehemannes Dekker lediglich nach holländischem Gesetz zu beurteilen und zu behandeln. | |
2.) | Die Ehe blieb Kinderlos und löste sich auf durch den unter dem Neunzehnten Februar AchtzehnhundertsiebenundAchtzig erfolgten Tod des Ehemannes. |
3.) | Unter dem ersten August Achtzehnhundertneunundsiebenzig errichtete beziehungsweise hinterlegte der Erblasser bei dem Königlich Preussischen Amtsgerichte in Wiesbaden ein Testament, welches unter dem Vierten März des laufenden Jahres dortselbst eröffnet wurde und folgende Verfügung enthält:
‘Ich unterzeichneter Eduard Douwes Dekker, zur Zeit in Wiesbaden wohnhaft, erkläre hiermit als Universalerbin meines Vermögens einzustellen meine innigst geliebte Gattin Maria Friederike Cornelie Hamminck-Schepel.’ Inwieweit dieses Testament bei dem Vorhandensein der erwähnten Kinder erster Ehe, nach holländischem Gesetz zu Gunsten der überlebenden Ehefrau in Rechtswirksamkeit treten kann, bleibt späterer Untersuchung vorbehalten. Vorerst behält der Repräsentant der Ersteren denselben alle Rechte nach dieser Richtung bevor. |
4.) | Wie bereits mehrerwähnt, sind aus einer vorhergehenden Ehe des Erblassers die oben bereits näher qualifizierten und wie angegeben bei Gegenwärtigem vertretenen Kinder desselben vorhanden, welche jedenfalls nach holländischem Gesetze trotz des vorliegenden Testamentes jedoch in Berücksichtigung desselben zum Nachlass ihres Vaters berufen sind. |
5.) | Unter dem zweiundzwanzigsten Februar Achtzehnhundertsiebenundachtzig wurde der Nachlass durch das zuständige Grossherzogliche Amtsgerichte Ober-Ingelheim unter Siegel gelegt, welche Siegel unter dem heutigen unmittelbar vor Beginn der gegenwärtigen Inventur durch das genannte Gericht wiederabgenommen wurden, ohne dass eine Übergabe von Schlüsseln, da solche bei der Versiegelung nicht vorhanden waren, hierbei stattfand. |
6.) | Der Taxator versprach auf seinen geleisteten Eid hin, sich der |
ihm gewordenen gerichtlichen Auflage nach Pflicht und Gewissen zu entledigen. | |
7.) | Vor Beginne gegenwärtiger Inventur wurde die Wittwe Dekker seitens des amtierenden Notars auf den von ihr am Schlusse der Inventur auszuleistenden Manifestationseid aufmerksam gemacht, und geschieht die Inventarisierung aller derselben unterworfenen Gegenstände auf Vorzeigen durch die Comparentin Frau Wittwe Dekker.
Nach Vorausschickung dieser einleitenden Vorbemerkungen wird nunmehr zur Aufstellung der einzelnen Massen geschritten, wie folgt: |
§II
Gütergemeinschaft zwischen Maria Friederike Cornelie geborene Hamminck-Schepel und Eduard Douwes-Dekker
A. Activmasse
1. Mobilien
An Solchen finden sich vor und werden durch den anwesenden Taxator abgeschätzt:
1. | Ein Schreibtisch (Puit) zu fünfundzwanzig Mark | 25.- |
2. | ein Tischchen zu einer Mark fünfzig Pfennig | 1.50 |
3. | ein gepolsterter Sessel zu zehn Mark | 10.- |
4. | ein Ditto zu drei Mark | 3.- |
5. | ein Tischchen zu zwei Mark | 2.- |
6. | ein Spieltischchen zu einer Mark | 1.- |
7. | zwölf Rohrstühle zusammen zu achtzehn M. | 18.- |
8. | eine Chaise-longue zu zwanzig M.Ga naar eind1. | 20.- |
9. | ein Kohlenkasten mit Schippe zu einer Mark fünfzig Pfennig | 1.50 |
10. | ein Bild zu einer Mark | 1.- |
11. | eine Lampe zu drei Mark | 3.- |
12. | eine Partie Bûcher mit Bücherbrett zu | 50.- |
13. | ein Sofa zu fünfundzwanzig Mark | 25.- |
14. | ein runder Tisch mit Decke zu fünf M. | 5.- |
15. | ein GlobusGa naar eind1. zu drei M. | 3.- |
16. | ein Ölbild zu zwanzig Mark | 20.- |
17. | ein Bücherschrank mit BüchernGa naar eind1. zu sechzig Mark | 60.- |
18. | ein SchreibtischGa naar eind1. zu vierzig Mrk | 40.- |
19. | ein Schränkchen zu fünfzig Mrk | 50.- |
20. | eine partie Bücher zu fünf Mrk | 5.- |
21. | fünf Draperien zu fünfzehn Mrk. | 15.- |
22. | vier Rouleaux zusammen zu vier M. | 4.- |
23. | ein silberner Becher zu fünf Mrk | 5.- |
24. | ein Teppich zu einer Mark | 1.- |
25. | ein Tisch zu fünf Mrk | 5.- |
26. | zwölf Stühle zu sechsunddreissig Mrk | 36.- |
27. | zwei Lampen zu vier Mrk | 4.- |
28. | ein Tisch zu drei Mark | 3.- |
29. | ein Waschtisch zu fünf Mark | 5.- |
30. | ein Nachttisch zu drei Mark | 3.- |
31. | ein Spiegelschrank zu fünfzig Mrk | 50.- |
32. | Sechs Stühle zu zwölf Mrk | 12.- |
33. | ein amerikaner Ofen mit Kohlenfüller zu achtzig Mrk | 80.- |
33a | ein vollständiges Bett mit Bettstelle zu achtzig Mrk | 80.- |
34. | zwei Nachttische zu sechs Mrk | 5.- |
34a | drei Vorhänge zu fünf M. | 5.- |
35. | zwei Waschlavoirs mit Kannen zu drei Mrk | 3.- |
36. | zwei Eckbretter zu einer Mrk fünfzig Pfennig | 1.50 |
37. | ein Handspiegel zu fünfzig Pfennig | 0.50 |
38. | eine eiserne Cassette mit zwei Revolvern zu zehn Mrk | 10.- |
39. | Zwei Teppiche und ein Fussschemel zu zwei Mrk | 2.- |
40. | ein vollständiges Bett mit Bettstelle zu Mrk | 30.- |
41. | ein Spiegel zu fünfzig Pfennig | 0.50 |
42. | ein Tisch mit Decke zu zwei Mrk | 2.- |
43. | zwei Ölbildchen zu einer Mrk | 1.- |
44. | ein Commodchen zu drei Mrk | 3.- |
45. | ein Tischchen zu fünfzig Pfg. | 0.50 |
46. | ein Teppich mit Fussschemel zu fünfzig Pfg. | 0.50 |
47. | zwei Kleiderschränke zusammen zu Mrk | 40.- |
48. | ein vollständiges Bett mit Bettstelle zu Mrk | 40.- |
49. | drei Teppiche zu Mrk | 3.- |
50. | ein zerlegbarer Stuhl zu drei Mrk | 3.- |
51. | zwei Körbe zu fünfzig Pfg. | 0.50 |
52. | verschiedenes Buchbinderwerkzeug zu M. | 2.- |
53. | eine Uhr zu drei Mrk | 3.- |
54. | ein Bett mit Bettstelle zu Mrk | 20.- |
55. | ein Kleiderschrank zu zehn Mrk | 10.- |
56. | ein Tisch mit Decke zu Mrk | 1.50 |
57. | eine Partie Gartenmöbel zu Mrk | 25.- |
58. | drei MistbeetfensterGa naar eind2. zu Mrk | 6.- |
59. | ein Wandschrank zu Mrk | 1.50 |
60. | eine alte Kiste zu fünfzig Pfg. | 0.50 |
61. | sieben Koffer zu Mrk | 15.- |
62. | Diverse Vorhänge zu Mrk | 2.- |
63. | drei Türvorlagen zu Mrk | 1.50 |
64. | eine Hängelampe zu Mrk. | 1.- |
65. | diverse Treppenläufer zu Mrk. | 5.- |
66. | ein Kleiderhalter und ein Schirmhalter zu Mrk. | 2.- |
67. | eine Wanduhr zu Mrk. | 5.- |
68. | ein Tisch mit Decke zu Mrk. | 25.- |
69. | ein ditto mit Decke zu Mrk. | 10.- |
70. | ein rundes Tischchen zu Mrk. | 1.50 |
71. | ein Bücherbrett mit Büchern zu Mrk. | 5.- |
72. | eine Standuhr zu zehn Mrk | 10.- |
73. | fünf Bilder zu zehn Mrk. | 10.- |
74. | ein Spiegelschrank zu Mrk. | 25.- |
75. | ein Sofa zu Mrk | 25.- |
76. | ein hölzerner Ofenschirm zu Mrk. | 2.- |
77. | ein Büffet mit Aufsatz zu Mrk | 30.- |
78. | ein Kinder-Pianino zu Mrk. | 50.- |
79. | ein Klavierstuhl zu Mrk. | 1.50 |
80. | Vier Vorhänge zu Mrk.. | 6.- |
81. | vier RouleauxGa naar eind3. zu Mrk. | 4.- |
82. | ein FeldstecherGa naar eind4. mit Etuis zu Mrk | 10. |
83. | eine Hängelampe zu Mrk. | 5.- |
84. | ein Kohlenkasten mit Schippe zu Mrk | 1.50 |
85. | eine Theemaschine zu Mrk | 10.- |
86. | zwei Dutzend diverse Gläser zu Mrk. | 2.- |
87. | eine Zuckerdose zu fünfzig Pfg. | 0.50 |
88. | drei Türvorlagen zu einer Mrk. 50 Pfg. | 1.50 |
89. | ein Tisch mit Decke zu fünf Mrk. | 5.- |
90. | ein Waschtisch mit Lavoir und Kanne zu fünf Mrk | 5.- |
91. | ein Spiegel zu einer Mark 50 Pfg. | 1.50 |
92. | ein Schränkchen zu Mk. | 20.- |
93. | eine alte Nähmaschine zu Mrk. | 15.- |
94. | drei Rouleaux und ein Vorhang zu M. | 4.- |
95. | ein Kleiderschrank zu Mk. | 10.- |
96. | ein Bett mit Bettstelle zu Mrk. | 20.- |
97. | ein Nachttisch zu Mrk | 3.- |
98. | ein alter Ofen zu Mk. | 1.50 |
99. | ein vollständiges Bett mit Bettstelle zu M. | 50.- |
100. | eine Commode zu Mrk. | 7.- |
101. | ein Nachttisch zu Mrk. | 4.- |
102. | drei Bilder zu Mrk. | 3.- |
103. | ein Bücherschrank mit Büchern zu zwei Mark | 2.- |
104. | ein ovaler Tisch zu zehn Mark | 10.- |
105. | ein Sessel zu Mrk. | 3.- |
106. | ein amerikaner Ofen zu Mrk. | 20.- |
107. | ein Waschtisch mit Lavoir und zwei Kannen zu fünfzehn Mark | 15.- |
108. | ein Kleiderhalter zu Mark | 2.- |
109. | ein Eckbrett zu drei Mark | 3.- |
110. | ein Spiegel zu fünf Mrk | 5.- |
111. | zwei Vorhänge zu sechs Mrk | 6.- |
112. | ein Teppich zu einer Mark | 1.- |
113. | ein Küchenschrank mit Aufsatz zu fünfzehn Mark | 15.- |
114. | ein Küchentisch mit zwei Stühlen zu drei Mark | 3.- |
115. | das Blechgeschirr zu einer M. | 1.- |
116. | ein Kohlenkasten mit Schippe zu M. | 0.50 |
117. | verschiedene Löffel und Gabeln zu M. | 5.- |
118. | diverses Porzellan zu Mrk. | 5.- |
119. | eine Wasserbank mit drei Eimern zu fünfzig Pfg. | 0.50 |
120. | das hölzerne Geschirr zu zwei M. | 2.- |
121. | ein Spühlbrett zu M. | 0.50 |
122. | diverse grössere Töpfe zu Mrk | 2.- |
123. | zwei ZiegenGa naar eind5. zu zwanzig Mrk | 20.- |
124. | verschiedene alte Lampen zu Mrk | 2.- |
125. | eine HobelbankGa naar eind6. mit Hobel zu Mrk | 5.- |
126. | eine Brutmaschine zu 5 Mrk | 5.- |
127. | ein Fliegenschrank zu drei M. | 3.- |
128. | das Gartengeschirr zu drei Mrk. | 3.- |
129. | diverse Bütten und eine Badbütte zu drei Mrk | 3.- |
130. | eine Doppelleiter zu einer Mrk | 1.- |
131. | ein Hund zu Mrk. | 5.- |
132. | ein Handkarren zu Mrk | 10.- |
133. | verschiedene Giesskannen zu M. | 2.- |
134. | zwölf leinene und sechs baumwollene Betttücher zu Mrk | 45.- |
134a. | vierundzwanzig Handtücher zu M. | 12.- |
135. | sechsunddreissig Servietten zu M. | 35.- |
136. | sechs Tischtücher zu Mrk. | 18.- |
137. | zwölf Bettüberzüge zu dreissig Mrk. | 30.- |
137a | vierundzwanzig Küchenhandtücher zu M. | 10.- |
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138. | Gesamtbetrag dieser Mobilien
Eintausend fünfhundert sechsundneunzig Mark |
1596.- |
138a | Bezüglich der Kleidungsstücke, des Leibweisszeugs, des Leibgerätes und der Schmucksachen kommen die Parteien überein, dass diese Gegenstände nicht zur Gütergemeinschaft inventiert werden, sondern je nach ihrer Beschaffenheit als zum persönlichen Vermögen der Ehcleute Eduard Douwes-Dekker gehörig betrachtet werden sollen. Es werden deshalb bei gegenwärtiger Inventur nur die Sachen des Ehemannes aufgenommen werden. | |
2. Bares Geld. | ||
139. | An barem Gelde war am Todestage vorhanden die Summe von zweihundert Mark | 200 |
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welche die überlebende Wittwe an sich genommen hat. | 1796 | |
3. AusständeGa naar eind7. | ||
140. | haben sich nicht ergeben. | |
4. Ersatzforderungen | ||
sind nicht vorhanden. |
5. Immobilien. | ||
141. | hierher gehören nur die folgenden Immobilien, nämlich: | |
142. | Flur II No 413-588 KlafterGa naar eind8. oder zweitausendeinhundert achtunddreissig Meter Acker auf der Kreuzkirch, neben der Strasse und Johann Hartkopf XI. Ehefrau; und
Flur II No 413, 5-131 Klafter oder sechshundert fünfundzwanzig Meter HofraiteGa naar eind9. daselbst, nebenselbst und Strasse, erworben gemäss Kaufakt vor Notar Gassner in Gau-Algesheim vom zwanzigsten Juli achtzehnhundertachtzig von den Eheleuten Jakob Luger in Nieder-Ingelheim um den Kaufpreis von elftausend Mark, welcher nach der Erklärung der Wittwe ausbezahlt ist bis auf den Betrag von viertausend Mrk, geschuldet an den quiescierten NotarGa naar eind10. Herrn Lippold in Mainz und fällig und zahlbar in acht Jahresterminen auf ersten Juni achtzehnhundert siebenundachtzig und denselben Tag der sieben unmittelbar darauffolgenden Jahre, jedesmal zu einem Achtel und mit Zinsen zu fünf Prozent per Jahr, welche vom ersten Juni achtzehnhundertsechsundachtzig an laufen und alljährlich mit den einzelnen Terminen zu entrichten sind. Die vorstehenden Immobilien werden unter Berücksichtigung des Umstandes, dass an dem Hause nach dem Kaufe bedeutende Umbauten vorgenommen worden sind, von dem Taxator zu einem Werte von siebenzehntausend Mark veranschlagt. Der vorerwähnte Kaufakt inventiert No zwei und paraphiert Gesamtbetrag der Aktivmasse: achtzehntausend siebenhundert sechsundneunzig Mark |
18,796.- |
Hiermit wurde die heutige Verhandlung geschlossen des Abends um sechs Uhr und die Fortsetzung der gegenwärtigen Inventur auf unbestimmte Zeit vertagt.
Die heute inventirten Mobilien und Urkunden bleiben im Verwahr der Wittwe, welche sich damit belastet.
Worüber diese Urkunde!
So geschehen und aufgenommen zu Nieder-Ingelheim am Eingangs angegebenen Ort, Tag und Stunde, welche die beiden Requirenten und der Taxator nach geschehener Vorlesung mit dem amtierenden Notar unterzeichnet haben. Unterzeichnet sind auf der Urschrift: Frau Douwes-Dekker-Schepel, A. Görisch, Gassner und Wolf.-
Inventarschluss vom 2. April 1887.
Heute den zweiten April achtzehnhundert siebenundachtzig, zu Nieder-Ingelheim in der Sterbewohnung des Herrn Eduard Douwes-Dekker, wohin sich der amtierende Notar zwecks Inventur begeben hatte, des Nachmittags drei Uhr;
Vor dem für die Provinz Rheinhessen, mit dem Amtssitze zu Ober-Ingelheim bestellten Grossherzoglich hessischen Notar Carl Wolf.
Auf Anstehen und im Beisein der, in dem, dem gegenwärtigen voranstehenden Inventarprotokolle vom zehnten März letzthin näher bezeichneten Requirenten, in ihren daselbst angegebenen Eigenschaften, sowie in Gegenwart des vorgenannten Taxators Herrn Adam Görisch;
wurde
zur Wahrung der Rechte aller Beteiligten und unter Vorbehalt aller Rechte derselben die Inventur über:
1.) | Die Gütergemeinschaft zwischen den Eheleuten Dekker vorgenannt; und |
2.) | den persönlichen Nachlass des Ehemannes fortgesetzt, wie folgt: |
B. Passivmasse
der Gütergemeinschaft:
dieselbe schuldet:
143) | den auf der gütergemeinschaftlichen HofraiteGa naar eind9., wie in pos. 142 bereits näher ausgeführt, lastenden Restkaufpreis von viertausend Mark nebst laufenden Zinsen | Mrk | 4000.- |
144. | An Rechtsanwalt Dr. Falker in Mainz Kosten hundert Mark | 100.- |
145. | verschiedene Buchhändler hundert Mark | 100.- | |
146. | An die Firma Westenburgerhellmeister in Mainz hundertachtundsiebzig Mrk | 178.- | |
147. | An die firma W. Achenbach daselbst Mrk. | 40.- | |
148. | An Geschwister Alsberg daselbst Mrk. | 54.- | |
149. | An Busch in Mainz | Mrk. | 5.- |
150. | An Kutscher Graul in Nieder-Ingelheim Mrk. | 32.- | |
151. | An Schreiner Sinning daselbst | Mrk. | 30.- |
152. | An Bierbrauer Kröll daselbst | Mrk. | 17.- |
153. | An Tapezierer Hilgert daselbst | Mrk. | 32.- |
154. | An die Erben Werner daselbst | Mrk. | 40.- |
155. | An Johann Möser daselbst | Mrk. | 35.- |
156. | An den Kohlenhändler | Mrk. | 120.- |
157. | An den Metzger | Mrk. | 140.- |
158. | An Kaufmann Cyrenius in Nieder-Ingelheim neunzig Mark | 90.- | |
159. | diverse kleinere Passsiven einschliesslich des am Todestage des Erblassers rückständigen Lohnes der Dienerschaft - im Gesamtbetrage von | Mrk. | 87.- |
160. | Gesamtbetrag der Passivmasse:
Fünftausend Einhundert Mark |
5100.- |
§ III
Persönlicher Nachlass des Herrn Eduard Douwes Dekker A. Activmasse
161. | Dieselbe besteht, wie bereits aus der ersten Inventarverhandlung ersichtlich, einzig und allein aus dem Hälftanteile des Erblassers an vorinventierten Gütergemeinschaft; wozu nach der Vereinbarung der parteien in pos. 138 oben bloss noch kommt das Leibweisszeug und das Leibgeräte, sowie die Kleidungsstücke und die Schmucksachen des Erblassers, welche zusammen veranschlagt werden zu einem Werte von zweihundert Mrk. | ||
B. Passivmasse. | |||
152. | Der Nachlass ist ausweislich der gegenwärtigen Inventur mit keinen anderen Passiven belastet als |
den Kosten der letzten Krankheit und der Verbrennung der Leiche in Gotha im Gesamtbetrage von neunhundert Mark | 900.- |
§ IV
Urkunden.
Ausser den oben inventirten Urkunden, welche durch den amtierenden Notar paraphiert wurden, finden sich keine mehr vor.
§ V
Schlussbemerkungen:
Da sich sonst nichts zu inventieren vorfand, auch die Parteien erklärten dass sie keine weiteren Angaben mehr zu machen hatten, so forderte hierauf der amtierende Notar die Wittwe Dekker auf, den gesetzlich vorgeschriebenen Mamfestationseid auszuleisten, welchen dieselbe auch sofort mit aufgehobener Rechten in folgenden Worten ausgeleistet hat, nämlich:
‘Ich schwöre bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden, dass ich alles, was zu der zwischen mir und meinem verlebten Ehemanne bestandenen Gütergemeinschaft, beziehungsweise zu dessen persönlichem Vermögen gehört, getreu und gewissenhaft angegeben, und nichts verheimlicht oder verschwiegen, auch nicht weiss oder gesehen habe, dass dritte Personen etwas dahingehöriges beseitigt haben - So wahr mir Gott helfe.’
Über diese Eidesleistung wurde sofort diese Urkunde erteilt und hierauf die gegenwärtige Inventur geschlossen des Nachmittags um sechs Uhr.
Die inventierten Gegenstände bleiben, wie alle übrigen vorinventierten Gegenstände, im Verwahr der Wittwe Dekker, welche sich damit belastet.
Worüber diese Urkunde!
So geschehen und aufgenommen zu Nieder-Ingelheim, am Eingangs angegebenen Ort, Tag und Stunde, welche die sämtlichen Comparenten nach geschehener Vorlesung mit dem amtierenden Notar unterzeichnet haben.
Unterzeichnet sind auf der Urschrift:
Frau Douwes-Dekker Schepel,
Gassner, Görisch und Wolf.
Für richtige Ausfertigung mit der Bescheinigung, dass zur Ur-
schrift dieser Urkunde der Stempelbetrag von siebenzehn Mark fünfzig Pfg. verwendet worden ist.
Ober-Ingelheim, den 7. September 1887.
gez. Wolf
Grossherzoglicher Notar.
- eind1.
- Nog in het bezit van het Multatuli Museum.
- eind1.
- Nog in het bezit van het Multatuli Museum.
- eind1.
- Nog in het bezit van het Multatuli Museum.
- eind1.
- Nog in het bezit van het Multatuli Museum.
- eind2.
- Mistbeetfenster: broeibakruit (du.)
- eind3.
- Rouleau: rolgordijn (fr.)
- eind4.
- Feldstecher: veldkijker (du.)
- eind5.
- Ziege: geit (du.)
- eind8.
- Klafter: vadem, oppervlaktemaat (du.)
- eind9.
- Hofraite: erf met opstallen (du.)
- eind10.
- quiescierter Notar: notaris in ruste (du.)
- eind9.
- Hofraite: erf met opstallen (du.)