Der Text, den Willems aus einer Hs. der Burgundischen Bibliothek (Nr. 14275 Ende des 16. Jahrh.) im Belgisch Museum 8, 464-471 mittheilt, stimmt mit unserm fast ganz überein, um so auffallender ist es, dass in seinen Oude vlaemsche Liederen Nr. 52. sich allerlei Lesarten finden, die weder durch alte Liederbücher noch durch seinen eigenen handschriftlichen Text belegt werden können, z.B. 7, 4. ic al mijn daghen sprac - 8, 8. wilt ghi behouden sijn - 13, 4. in desen teghenspoet - 21, 7. te Berne benoren (benoren soll doch wol sein bevoren! oder Schreibfehler für beneven).
Das niederl. Lied ist ganz nachgebildet dem deutschen, wie es sich in fliegenden Blättern seit dem Anf. des 16. Jahrh. erhalten hat, s. Uhland Nr. 132 und die Nachweisungen S. 1013. Die 17. Strophe findet sich im Deutschen nicht, und die Schlussstrophe ist von der deutschen ganz verschieden. - merke (2, 3. 5, 3. 5, 5) und tsoheime (6, 5. 7, 1) sind ganz deutsch.
6, 6. und haben gut hausgemach |
7. ob einer heißen glute, und |
7, 3. mir ist bei all mein tagen |
4. zu reisen aufgesatzt |
sind ganz missverstanden; aus glute ist geworden gheluide, aus aufgesatzt af ghesacht; für gheluide bei Willems woorde, im Haerl. LB. moede.
¶ 3, 6. schermenslach, schermslach, bei Willems und im Haerl. LB. schermerslach, Fechterhieb - 6, 8. loech, lachte - 13, 2. roet, Russ - 13, 4. teghen, hier für tot (besser wol die Willemssche Lesart in desen wederspoet) - wederspoet, Unglück - 18, 1. saterdach, Samstag - 19, 6. das nimmt mich Wunder.