Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome V 1574-1577
(1838)–G. Groen van Prinsterer– AuteursrechtvrijLettre DCXXII.
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Ga naar margenoot+Hochgeporner Fürst..... Herzog Casimirus ist ungeverlich für 7 wochen mit seinen Kriegsleutten glücklich in Deutschland widder ahnkommen..... Das gemein geschrey ist das die Staden von Brabandt mit Ihnen handlen lassen. - Sonsten sollen sich die sachen in Franckreich dahien ahnsehen lassen als ob dieser abermals getroffener Friede kheinen langen noch besseren bestandGa naar voetnoot(1) dan auch die vorige, werde haben. Der Herzog von Alanzon soll, wie man sagt, mit dem von Navarren, Condé und den religions-verwantten nicht zum besten übereinstimmen, sich auch hören lassen das in einem Königreich nimmer zweierley religionen sein können odder sollen, sondern nuhr eine sein musz.... Der Reichstag zu Regenspurgk weret noch, und wiewolh die Evangelische Stende sich mit den Bapistischen in religionssachen, sonderlich über die underthanen so under den Bapistischen Herrn gesessen und zu unserer religion zu tretten begeren, wie gleichfals auch ihrer ettliche, der freystellung halben uff dem Stifft und kloster, ahnfenglich sich mit einander etwas ernstlich eingelassen, auch sich der begertten Türckensteuer für erörtterung derselben verweigertt; yedoch, dweil der Bapistisch hauff etwas mehr hertzens und nachdenckens haben, und ob ihrer religion ernstlicher halten als die unsere, sie auch nit allein die Key. Mat. allerdings uff ihrer seitten haben, sondern auch ettliche von den fürnemesten heupternGa naar voetnoot(2) so weit gebracht worden, das sie uff dem pfuncten, die religion betreffend, nit hoch mehr | |
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Ga naar margenoot+dringen, sondern unahngesehen derselbe schon diszmalz nit erörtert wurde, die handlung mit den Türckensteuer ahn die hand nemen, wie dan gleichfals der Wetterawisch adel, sampt noch ettlichen andern vom adel, in der freistellunge sich nit allein von unsz andern Evangelischen abtretten, sondern öffentlich dawidder handeln und dieselbe zu verhindern sich befleissen; alsz ist leider wenig hoffnung zu haben das in religionssachen diszmals etwasz fruchtbarlichs werde gehandlet und auszgericht werden. Es ist aber in warheit zu erbarmen das wir Evangelischen so gahr kalt, blint, und khleinmüttig sein, und zu besorgen wir werden dermalh eins, mit unserm grossen schaden und verderben, ausz solchen hertzschlaff auffgeweckt werden. Gott der Almechtige warnet unsz nit allein mit vielfältigen exempelen gnugsam, sondern gibt und beutt unsz ahn, teglichs und ohn untterlasz, mittel und gelegenheit gnugsam dasz wir darüber nicht zu klagen, und derselben wolh zu unserm vortheil und besten gebrauchen köntten, wan wir sie nhur erkennen und mit dancksagung ahnnemen wolten..... Die sach mit dem Stifft FuldaGa naar voetnoot(1) stehet noch in alten terminis, und, wiewolh heftig uff itzigen Reichstag von dem gewesenen Apt und seinen adhaerenten ahngehalten wird, die Keys. Mat. auch dem Bischof zu Würtzburgk und der Ritterschafft im Stifft Fulda die restitution ernstlich und bey höchsten ungnad gebotten und mandirt hatt, so bleibt doch der Bischoff zu Würtzburgk bey der administration, und gedenckt wedder der Bisschoff noch die gedachte Ritterschafft, welche sich dan mit den | |
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Ga naar margenoot+Frenckischen [hartt] umbwinden, von ihrem fürnemen nit ab zu stehen, wie sie sich dessen dan gegen die Key. Mat. und sonst, runde und fürwahr mit deutschen wortten, ercklerett haben.... Der Churfürst von Cöllen, sagt man für gewisz, werde in kurtzem resigniren. Beyern und desselben ahnhang sollicitiren vleisig für Freysingen. Wir andern aber, hohes und nidder standes, halten unsern alten brauch, und bekummern unsz wenig mit sachen die Gottes ehr, des Vatterlandts wolhfardt, und unseres nehesten errettung belangen.... Bey etlichen wirdt's darfür gehalten das Cöllen dero von Arnbergk dochter freien werde.... Datum Ottweilen im Wettrich, den 16ten Octobris Ao 76.
E.G. dienstwilliger altzeit,
Johan Graff zu Nassaw Catzenelnbogen.
Gnediger Herr. E.G. ist bewust wie treuhertzig und wolmeinend das es meine Brüder und ich, ohne rhum zu melden, mit den Nidderländen gemeint, und bey denselben unser leib und gutt bisz zum eussersten zugesetzt haben, underandern aber dasz wir den Holländern zum besten, und umb entsetzung der Stad Leiden willen, nit allein die 100,000 Kronen welche der nechstverstorben König zu Franckreich unsz Gebrüdern, unsers gefallens damit zu schalten und zu walten, geschenckt, guttwillig dargestreckt, sondern das auch mein Bruder, Graff Ludwig saliger, uff der Hollender odder derselben Staden begeren, und s.L. zugestelten versiegleter volmacht und obligation, beneben mir die begertte summa und noch ettlich thausent fl. darüber, auffbracht, dieselbe ihnen zue gutten gleichfals ahngewendt, und darzu, sampt | |
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Ga naar margenoot+Hertzog Christoffeln und meinem Bruder Graff Henrich seliger, sein leben gelassen. Wan ich dan von denen bey welchen das aufgenomen gelt ufbracht worden, welche auch E.G. einstheils beckantt sind, ohne untterlas heftig und gantz ernstlich ahngelangt und dermassen betrauetGa naar voetnoot1 werde, das ich mich nit allein grossen unwidderbringlichen schadens, sondern auch mercklichen hohes schimpfs und spotts zu befahren, so kan ich, erheischender meiner höchsten nottürfft nach, nit umbgehen E.G. derenthalben abermals zu ersuchen und mit allem vleisz gantz dienstlichen zu bitten E.G. wollen diese sach, darahn mir, wie obgemelt, so hoch und viell gelegen, in gnedigen bevelch haben, und dieselbe bey den Staden uff die wege richten das sie, so wolh zu erhaltung und errettung ihres trawen und glaubens, als auch des meinen, und allerseits schädliche weitterung zu vorkhommen, mich in diesem hendel, vermög ahngezogener brieff und siegel, vertretten und schadlosz halten, und da solches über zuversicht sobalt allerdings nicht geschehen kontte, die vielgedachte volmacht, brieff und siegel renoviren und mich uf's new versichern wollen, der tröstlichen zuversicht und hoffnung sie werden sich zum wenigsten in dem, dessen sie sich so hoch obligiertt und verpflicht, und welches gegen dasjenig so meine Brüder und ich sonsten bey ihnen und den gantzen landen, ohn rhum zu melden, gethan, fürwahr geringschetzig zu achten ist, nit beschweren, und so wolh meinen und der meinen beschwerlichen zustand, darinnen wir dan ihrenthalben kommen, mitleidlich bedencken und zu gemütt füren, alsz sie auch hiebevor gehrn | |
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Ga naar margenoot+gesehen und vieleicht auch noch sahen das man in ihren notten bey ihnen gethan hätte und mehrmalen thun möchte; das umb E.G. hinwidder nach müglickeit zu verthienen und umb Sie hienwider zu beschulden, bin ich altzeit geflissen und willig. |
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