Nr. 76
Zu diesem vierstrophigen Lied liegt eine bis ins 15. Jh. zurückreichende Parallel-überlieferung vor: 1. Cgm 379, Bl. 119 vo-120 ro (Nr. 74), 6 Str., Überschrift ‘wolckenstainer’. Abdruck: J. Bolte, Ein Augsburger Ldb. vom Jahre 1454, in: Alemannia 18 (1890) S. 203-204, Nr. 48; Karl Kurt Klein, Die Lieder Oswalds von Wolkenstein, Tübingen 1962 (ATB, 55), S. 316-317, Nr. 128; A. Kopp in AfdStdnSprLit 111 (1903) S. 17. Kommentar und Überlieferungsverzeichnis bei Klaus Jürgen Seidel, Der Cgm 379 der Bayer. Staatsbibl. und das ‘Augsburger Liederbuch’ von 1454, Diss. München, Augsburg 1972, S. 482-497. - 2. Fichardsche Ldhs., Mitte 15. Jh., Abdruck von J.C. von Fichard in Frankfurtisches Archiv für ältere deutsche Litteratur und Geschichte 3 (1815) S. 272, Nr. XLVIII. - 3. Pal. 343, Nr. 184. - 4. Quarths. 1579, S. 49-50, Nr. 21, nichtdiplomatischer Textabdruck von F.J. Mone in Anz. f.d. Kde. d. teutsch. Vorzeit 7 (1838) Sp. 83. - 5. Mgf 753, 1575, Nr. 16, Abdruck bei A. Kopp in AfdStdnSprLit 111 (1903) S. 16 und Pal. 343, S. 203.
Drei der vier Strophen von D 76 gehen der Substanz nach auf die älteste Niederschrift (1) zurück, deren Zuweisung an Oswald von Wolkenstein fraglich bleiben muß (s. Seidel S. 490-492): Str. I (= 1, Str. I), Str. III (= 1, Str. IV), Str. IV (= 1, (Str. VI). Wichtigere Lesarten: 2 [die schön, die wolgemuot; 5 [so frey ich mich der rainen; 22 [ir liebe nie verkoß; 24 [vnd wer mein vnmuot groß; 30 [dar an hat sy ein tail.
Der französische Schreibervers ist etwa folgendermaßen zu übersetzen: Frauenliebe und köstlicher Wein machen, daß der Mann sein Leben unbekümmert hingibt.