De Stijl 2 1921-1932

[p. 467]

Hans Arp^*
11 weisst du schwartz du

sie sind mir zu leicht zum fliegen
und zu schwer zum liegen
rechts zu jung
und links zu alt
zugegeben dass sie körperlich sind
zugegeben dass sie genau in der mitte der unendlichkeit sitzen
zugegeben dass sie drei ausgestopfte steine auf einmal verschlucken können
so erinnern sie mich zu sehr an einen dressierten schleimmond
auch der sucht immer vergebens nach dem fünften rad an seinem hintern
ich brauche einen hundertkaratigen sir
ich brauche einen mit kaltblütigen knochen aus steinen
mit knochen durch die bank
mit knochen um die wette
es wäre einen lebensstellung
vom ältesten bis zum jüngsten tag
und seinen nassen wasserscherben hätte er täglich noch gratis obendrein
sie sind mir auch oben zu kurz
und unten zu lang
oben zu leicht
und unten zu schwer
ich brauche einen bei dem alles so lang wie breit ist
oder wenigstens das lange nur um ein haupt länger als das kurze
und das kurze nur eine kurze zeit lang
kurzum und kurzweg das lange kurz und das kurze breit ist
und der über kurz oder lang
das kurze kurz und das lange klein geschlagen hatt
wie soll ich sie in meine windsbräutigen hemden stecken
wie sollen sie meinen sargen die wiegen vorstellen
es scheint mir auch mit volutenverzierten strahlen
als ob bei ihnen die schnunbärte nicht gut im urgrund verankert seien
zeigen sie einmal ihre zunge
na da haben wir es ja
sie wissen im grunde weder aus noch ein
mit anderen worten weder hist noch hott
ihr vorderer kompass geht vierundzwanzig stunden vor
und ihr hinterer kompass geht vierundzwanzig studen nach
ich gebe ihnen den guten rat sich mehr gemütlichen sitzangelegenheiten wie amerika hinzugeben
lernen sie zuerst einmal mit der nase der anderen niesen
und wenn sie verstanden haben dass unter tagbaren und nachtbaren
sich alles nur gegen bar versteht
so wissen sie ja wo ihr alter hanswurst wohnt
und dass er das linke herz immer noch als stöpsel auf seiner rechten schnapsflasche sitzen hat

* van den dichter hans arp zijn verschenen: ‘die wolkenpumpe’ verlag stegemann, hannover en ‘der pyramiderok’ uitgever: eugen rentsch in zürich erlenbach.

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12

 

es wächst stich um stich

 

ohne aufzuschauen

 

was das zeug hält

 

und greift als konsolenfleisch um sich

 

es blässt durch einen ausgehöhlten majoratsstamm

 

wolken mit frischgebügelten bügel falten

 

und lässt sich gegen eintrittspreis als

 

nationalheld auf einem emblemenknochen nieder

 

es eistet der geleisteten einladung stets folge

 

und schlagt die geleistete folge auf die leisten

 

setzt es einen hut auf

 

so hat es viel zeit

 

zieht es schuhe an

 

so hat es viel raum

 

es personifiziert sich auf der wappengans

 

mit wassersaftigen sporn

 

der eine seiner zwei teile ist trocken

 

der andere nass

 

fällt nun der trockene auf den nassen

 

so wird der nasse trocken

 

und der trockene nass

 

doch meiner six

 

ich mache keinen unterschied

 

zwischen diesem und jenem

 

jenem und diesem

 

diesem und diesem

 

wie ich auch keinen unterschied mache

 

zwischen dem einen und dem anderen

 

dem anderen und dem einen

 

dem einen und dem einen

 

dem anderen und dem anderen

 

es wächst stich um stich

 

ohne aufzuschauen

 

was das zeug hält

 

sowie es oben anstösst

 

unterzeichnet es seine rechte seite

 

damit ihm an seiner linken flügel waschen

 

dann fliegt es noch einige gregorianische äonen

 

mit gestrigeltem mettenhaar

 

um die wolkengalgen

 

fangt an gregor zu zweifeln an

 

und an y gomez sala zu glauben

 

mixt unter tränen den todesschweiss mit den tropfen der nagelprobe zu tau

 

dreht sich vor lachen wie eine mutter um ihre schraube

 

und legt sich erst gegen drei uhr morgens

 

mit seinen quecksilbereiern mutierendem kirchtürmen und

 

galvanisierten hasenpfoten zu bett

 

wogegen hidi selbst die welfen und waiblingen nichts einwenden