Nederlandse historische bronnen 4
(1984)–Anoniem Nederlandse historische bronnen– Auteursrechtelijk beschermd
[pagina 97]
| |
85 Jan van Nassau aan Willem van Oranje Arnhem, 30 maart 1580Ga naar voetnoot85*Genediger herr, wiewol E.G. ich nach meinem abschiedt von Campen etlich mahl geschrieben, jedoch weil ich dermassen mit geschefften uberladen und so gar vergessen bin (also das ich mich eigentlich nicht erinnern kan, was derselben ich geschrieben) und darbei besorgen muss, demnach ich kein widerantwortt bekommen, das E.G. vileicht die schreiben nicht werden entfangen haben, so hab ich nicht underlassen mögen, E.G. hiermit kurtzlich zu berichten, wie seither alle sachen verlauffen. Erstlich genediger her, als ich ghen Deventer kommen, hab ich sambt meinen zugeordenten daselbst nicht viel ausrichten können aus ursachen, das sie mit stillung der hausleute so viel zu thun gehabt, auch von wegen der niederlage derselben so perplex gewesen, das sie daruber mehrenteils verzogen, und man mit inen nicht handlen können. Mit hausleuthen hette grave Philips gern sein bestes gethan und alle weitterung vorkommen. Es ist aber das arm volck nicht allein von dem feindt also verhetzt, sondern auch durch unsere bannerhern, officiers und andere darzu gereitzt, und mit vielfaltigen betrawungen gedrungen und gezwungen worden; auch grave Philips von underschiedlichen orthen so vielfaltig von des feindts ankunfft und secours gewarschowet worden, das seine L. entlich, wider dero willen, den ernst ahn die handt nehmen und den kriegsleuthen, die sich auch lenger nicht aufhalten lassen wöllen, den angrieff gestatten muessen. Nach der handt, wie ich ghen Sutfen kommen und denen von Overissel die gelegenheit der sachen ferner zugeschrieben, haben sie sich etwas besser berichten und vernehmen lassen; auch entlich so weitt erclert, im fall schon all die bannerhern sambt der gantzen ritterschaft von der generalitet und dem furstenthumb Geldern sich absondern wolten, das sie doch, so fern die stette wurden bestendig bleiben, sich mit denselben neben den vorigen unionen in einem besondern vertrag, wie man kunfftig in den durchzugen und einlagerungen gute ordre stellen möchte, einlassen wolten. Haben auch darauff umb ein furderliche zusamenschickung angehalten. Under den reutter und knechten ist furwahr grosser unwill und ungedult. Dan sie nhun ein gute zeit her in der irr umbzogen, kein gewiss noch sicher quartier gehabt, wenig gelts und proviandt entfangen, und fast biss in die 3te woche mit keess, brott und bier, welchs sie doch nicht alle mahl zum besten und nahe notturft gehabt, behelffen mussen. Die reutter wöllen von keiner ferner bestallung oder handlung hören, es sei dan, das inen ein monath soldt vom alten restant und denen, so sich etwan wiederumb einlassen wolten, aufm musterplatzs wiederumb ein monatsoldt bezalt worden, und fur die erschiene und kunfftige bezalung gnungsame versicherung, | |
[pagina 98]
| |
sonderlich aber für die kunftige, von etlichen particulier stetten beschehen. Ahn den zugesagten 20.000 g. seint mehr nicht als 15.000 biss noch erlegt, und hat grave Philips von Hohenlohe darvon fur proviandt, pulfer und anders nicht wenig ausgeben muessen. Von den 18 stuver, so man auffs pferdt und man des tags geben sollen, ist von keiner provintzs, ohne allein dem Arnheimischen quartier noch gar nichts erlegt worden. Da auch das Arnheimisch quartier nicht mit gelt, proviandt, pulfer und lunten bissdahero das best gethan, und ich auch etwas zu Deventer zu wegen bracht hette, weren gewisslich reuter und knechte fur lengst verlauffen und nicht sonder schaden abgezogen. Trage auch nochmals die vorsorge, dieweil grave Philips von Hohenlohe von diessen landen oder sonsten keine rath, hulff oder beistandt nicht hat, und die provintzen iren worten und zusagungen so ubel nachkommen, man werde in die lengde nichts guts vernehmen. Ich habe bisshero, soviel mir ummer muglich gewesen allen vleis vorgewendet. Wolte auch nochmals gern ferner mein bestes thun. Dieweil ich aber nicht allein solcher sachen gantz unerfaren, darzu auch sonsten mit vielen geschefften uberladen und keine mittel, affection, trawen noch glauben spure, so muss ich mich der sachen nhun vortahn auch entschlagen; und solchs so viel da mehr, dieweil das kriegsvolck, wie ich mich versehe, in kurtzem aus meinem gubernament ins landt von Overissel oder naher Frieslandt sich begeben wordt. Es seindt nhun etliche tage hero die zeittung alhie gewesen, das der feindt zwischen Neuss und Dusseldorff zu Himmelgeyst ahn den Steinen und zu Hittorff uberfaren sollen und den weg auf Ketwich durch die grafschaft Benthem und auf Frenswegen nehmen wöllen. Derwegen dan grave Philips der meinung gewesen, das er sich mit den reuttern, welche ungefehrlich 5 oder 6 oder zum allermeisten 7 hundert pferdt starck sein mögen, wie in gleichem auch mit den knechten, so über 8 oder 9 fenlein nicht sein, (dieweil er etliche binnen Dötickum, Lochum und Groll legen musse) naher Frieslandt ziehen und daselbsten die pesse (deran, wie S.L. sagen, der feindt nhur 3 gebrauchen soll können) ein zu nemen und zu verwahren. Die andere meinen das S.L. sich umb Oldenseil oder in die grafschafft Lingen, dieweil man daran sehr dubitirt, solle legen. Die dritten halten darfur, wo solchs geschehe, werde der feindt vortziehen, sich in die grafschafft Sutphen begeben. Die vierte vermeinen, das man dem feindt in stifft Essen oder Werlen under augen zihen und seiner ahn der brucken zu Kettwich erwarten solle und die 2 fahnen von PickGa naar voetnoot128 und GohrGa naar voetnoot129, so ungefehrlich 500 starck mit sambt 8 oder 9 fenlein, so man ausm Oberquartier nehmen möchte, daselbst hien zu dem andern kriegsvolck auch schicken. Der obrist Isselstein aber und der her von Hohensaxen, sambt andern, so die gelegenheit des feindts wissen, vermeinen, dieweil der feindt in der herschafft Bedbur und daselbst herumb gar weit von einander zerstrewet lige, noch ungemunstert und | |
[pagina 99]
| |
mehrenteils unbewehrt sei; darzu gantzs unwillig und meutendt seien, also das die haubt und bevelchsleute mehrerteils binnen Cöllen liegen und nicht zu inen kommen dörffen, das man ime, da man ein 3 oder 4 hundert pferde und etlich fussvolck, wie dasselbig dan wol geschehen könte, möchte haben, nicht geringen abbruch thun solte. Weil aber die 6 fenlein, so binnen Venlo liegen, sehr ungedultig und unwillig seindt, das die kriegsleute binnen Geldern und Wachtendonck gelt entfangen und sie nichts bekommen, so trage ich die vorsorge, das ehe und zuvor inen dergleichen geschehe und mit inen abgerechnet werde, man dieselbe sambt den 3 fenlein, so man von dem haus und der schantz zu Well zu nemen, nicht leichtlich vortbringen werde. Was aber grave Philips nhun hierin thun werde, solchs kan ich nicht wissen, sinthemal sich die sachen mit den kriegsleuthen leichtlich und balt endern. Es were aber wol zu wunschen und hochnötig, das S.L. oder die unijrten, oder zum wenigsten ich alhie leute, so solchen sachen verstendig, der lande kundig und wol gesinnet weren, bei uns haben möchten. Man schreibt mir von Emmerich, das viel Spanisch volck daselbsten, wie dan auch zu Huessen, Goch und in andern umbliegenden orthen sich halten und geschwinde practicken treiben, so auff Nimmegen, Arnhem und andere Geldrische und Sutphenische ortt, als auch auff Frieslandt. Wiewol ich nhun die stette gern mit gnungsamer guarnison versehen wolte, so weigern sie sich doch alle darfur. Nimmegen will nicht mehr innemen dan 2 fenlein knechte und 150 pferde. Die von Sutphen haben mehr nicht dan 2 fenlein knecht annemen wöllen. Hab aber das dritt nhumehr hienein bracht. Also auch die von Dousborch mehr nicht als eins. Die von Venlo begeren, das von iren 6 fenlein etliche aus der statt gethan werden. Wie dan die von Geldern auch ire 6 fenlein zu vergeringern begeren. Binnen den Grave hette man von Gohren pferden auch gern ein 100 gelegt, und die andern ghen WellGa naar voetnoot130 und GeisternGa naar voetnoot131. So haben aber die vom Grave sich darinnen, ehe und zuvor sie von E.G. bescheidt bekommen, verweigert. Were derhalben gut, das E.G. ahn sie geschrieben hette. Insonderheit wirdt mir geschrieben, das der feindt auf WerderbruchGa naar voetnoot132 ein anschlag habe. Weil aber die knechte, so die unijrte provintzen darauff gelegt, nhun lange zeit keine lehnung bekommen und sehr ungedultig seindt; auch daherumb kein proviandt oder nichts finden, so sehe ich nicht, wie ich der sachen werde helffen oder mehr volcks darauff bringen können. Von diessem landtag ist nicht viel fruchtbarlichs zu hoffen, dan die bannerhern alle ausblieben und ire dhiener anderst nicht dan auf rapport zu thun abgefertiget. So seindt auch sehr wenig von der ritterschafft ankommen. Die junckeren aus Tiel und Bommelerwerth, so mehrenteils zu sambt den beiden stetten Tiel und Bommel fur sehr suspect gehalten werden, haben wider | |
[pagina 100]
| |
alt herkommen und gebrauch ire deputirten allein ad referendum abgefertiget, wiewol auf vorigen landtägen, auch ehe und zuvor ich in diesse lande kommen, dahin geschlossen, das die aus bleibende ire stim verliren sollen. Die deputirte von den narder unijrten provincen seint noch nicht ankommen, wiewol dasselbig von wegen der itz vorstehenden leuffte, sonderlich aber umb der beider landtage willen, so itzo alhie und zu Deventer gehalten worden, hochnötig gewesen. In summa, genediger her, wo E.G. nicht helffen dahin bedacht sein, auf das in dem collegio ander ordre und sonderlich ein guten process zu handlen gestelt werde, so werden E.G. befinden das sie ein ursach sein werden einer grossen trennung und diesser lande gentzlichen undergangs und verderben. Das der feindt bissdahero naher Frieslandt nicht vortgezogen, ist under anderm vornemlich die ursach, das er die wehr, so er zu Cöllen und Achen bestelt, nicht bekommen können. Es ist aber der kauffman, so man wie E.G. bewust, ghen Utrecht beschrieben gehabt, fur 3 tagen davondannen alhie wiederumb ankommen und bescheiden worden, das sie, die deputirten, ein commissarium zu mir abgefertiget, welcher sich zuvor mit mir underreden, und alsdan mit ime schliessen solle. Weil aber derselbig nhun aus bleibt, werde ich den kaufman zu seinem schaden nicht wol lenger ufhalten können. Genediger her, es kommen mir diesse stunde und ohn underlassen so vielfaltige zeittung, das da man zum sachen nhur thun wurde der feindt leichtlich, wie oben gemelt, mit wenig volck zu schlegen were. Weil aber nicht muglich ist, das man die Geldrische quota zusamen bringen können in ansehung das ahn dem furstendumb Geldern und der grafschafft Sutphen so viel abgehet, und man nicht die helfft fur die gemeine sachen darvon zum besten hat, auch die divisio und trennung beiden bannerhern und etlichen von der ritterschafft so gross ist, so sehe ich nicht, wie den sachen rath zu finden. Will aber gleichwol nicht nachlassen so viel muglich diss werck treiben zu helffen. E.G. thue ich hiermitt - - -
[Postscriptum:] Genediger her, es helt sich der feindt zu sambt den abtrunnigen und ausgewichenen diesser lande welche teglichs das landt verrathen und den feindt demselben auf den hals ziehen, sich allenthalben auf den grentzen in der nehe hieherumb und under anderm insonderheit zu HuessenGa naar voetnoot133. Welchs hie hart fur der stat ist. Desgleichen zu Emmerich, Goch unnd anderswo. Und treiben solche practicken mit anrichtung vieler diffidentz und trennung, wie auch mit allerlei entreprinse auf die stette, das zu besorgen, da hierin nicht versehen und ein abschew gemacht solt werden, die lande dermahl eins dardurch in eusserste gefahr, gros jamer und noth gebracht werden möchten. Wiewol nhun darfur gehalten wirdt, es solten die wege zu finden sein, damit in dieselbe orth uversehens so viel volcks zu bringen, das man die inwohner der- | |
[pagina 101]
| |
selben dahien bewegen möchte, das sie zu vorkommung besorgten brandts und plunderung diejenige, so dem feindt anhengig, solten lieffern und von sich thun muessen, so hab ich doch hierin nichts wöllen vornemen, ehe und zuvor E.G. meinung und gutbedunckens ich mich erkundiget. Ist derhalben mein bitt, E.G. wöllen mich hierauf unseumlich verstendigen. Datum ut in litteris. |
|