Nederlandse historische bronnen 4
(1984)–Anoniem Nederlandse historische bronnen– Auteursrechtelijk beschermd51 Jan van Nassau aan Willem van Oranje Utrecht, 24 juni 1579Ga naar voetnoot51*Genediger herr, nach erbiethung meiner williger dienst soll E.G. ich nicht verhalten, das die sachen alhie mit den kriegsleuthen und sonsten sich kaltt und langsam ablauffen, dan Grave Philips fast allein ist und wenig hulff hat auch meines bedenckens solche weitleufftige handlungen nicht allerdings gewohnet ist. Ich fur mein persohn erkenne mich schuldig das mein darbei zuthun, hoff auch es werde niemandts sagen das ich feire, dieweil ich aber gar nicht weiss, ob und was man von den anderen Provinzen uber kurtz oder lang zugewarten. Die deputirten der Unirten Provinzen auch biss noch entlich nicht schliessen wöllen, ob sie uber ihre quotam etwas zuthun gemeint, und sich diesse sachen ferner annehmen wöllen, im fall schon andere Pronvintzen langsamb oder seumig mit ihre contribution sein werden, so kan oder darff ich mich und sonderlich mit den kriegsleuthen in keine handlung wol einlassen. So viel ich die sachen ansehe und verstehen kan, so mangelt es gewisslich nicht ahn mitteln noch auch am guten willen des gemeinen manss, welcher hien und wieder nach entsatzung der stat Mastricht sehr ernst und darneben zum höchsten erbeut, sondern vielmehr ahn guter information, resolution und ordnung und das man qualifizirte leute haben möchte, die den sachen mit ernst obligen und abwarten. Ess besorgen die deputirten alhie, imm fall sie oder die Unirte Provinzen uber ihre quotum der generalitet etwas zum besten vorschiessen, darleihen oder sonsten bei der sachen aus guter wolmeinung thun werden das die generalitet sie möchte strecken lassen, und das jenig was sie gehandlet nicht approbiren und gut finden wöllen. Sie habens aber genzlich darfur, wan man sich diesser orth E.G. nahmens und authoritet in solchen und dergleichen sachen gebrauchen möchte, das E.G. underweilen ahn die deputirten und provintzen schrieben und von wegen oder mit der generalitet gute vertröstung theten, es solte ohn grosse frucht nicht abgehen, und die furhabende sachen iderzeit mercklich befurderen. | |
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Von den reuttern glaube ich, wofern mit inen recht gehandlet werde es solte der mehrertheil, und nicht viel weniger als 2000 pferde bleiben. Die Schotten, Englander und Franzosen seint biss noch sehr unwillig gewesen, dieweil sie weder gelt noch proviandt haben. Wan aber ordnung were, köntten solche und dergleiche dinge viel oftmals leichtlich geholffen werden. Die Unirten Provintzen seindt entlich so fern kommen, das sie beteilliget, auch derenthalb grave Philips und M. Paulus Buys abgefertiget, inen zupsentiren, das man sie in der Unirten Provinzen bestallung annehmen und inen zu ehister gelegenheit gelt geben wölle, mit begeren das sie mit den reuttren vortziehen und mitlerweil sich ghen Middelar und MuckGa naar voetnoot103 legen wöllen, haben sich darneben erpotten, das sie ihnen inmittelst proviandt umb sonst geben und dieselbe nicht abziehen wolten. Wiewol nhun die kriegsleuthe sich erbotten, das sie sich hirauff in wenig tagen nach gehaltener communication ercleren wöllen, so ist doch weiters keine antwort erfolgt dan das La GardeGa naar voetnoot104 schreibe, das sie ahn gelt nicht vertzichten wöllen. Wie mich bedunckt so ist es mit der proviandt auch nicht erfolgt, noch von dem proviandtmeister bestelt, wie bevolhen gewesen, sonsten liess ich mich beduncken wan sie darmit willig gehalten und mit inen ferner ernstlich gehandlet wurde, sie solten wol vortzubringen sein, wo nicht furchte ich sie werden eins theils verlauffen wie dan dem La Garde begegnet. Wie ich dieses schreibe, kombt der von PoulgeistGa naar voetnoot105, und zeigt ahn, ob er ihnen schon proviandt angebott, das doch weder die Franzosen noch die andere ohne gelt nicht ziehen wöllen, wie E.G. aus beiverwarten schreiben zuvernemen. Grave Philips ist bissweilen sehr ungedultig, will, wie er sagt, seinen bevelch übergeben, und beclagt sich ob er schon derenthalb etlich mahl ahn E.G. geschrieben, so bekomme er doch nicht allein keine antwortt, sondern E.G. wöllen ime solchen last je lenger je mehr ufflegen, solte derhalben auf E.G. verbesserung nicht undhienlich sein, das E.G. etwan ein mahl ahn S.L. geschrieben hette das er in diesse sachen das beste thun wölle, wie dan ire F.G., E.G. und meniglich ime das zutrawete, wans auch E.G. gut finden, das der Ertzhertzog, die staden, item die coronellen zu Antorff dergleichen gethan hetten, werde es gewisslich seine L. desto williger und vleissiger machen. Der feindt ist diesse nechstvergangene tage zu unterschiedliche mahlen mit etlich fahnen reuttern fur der stat Nimmegen und biss auff einem kleinen steinwurff nahe ahn der pforten gewesen, hat das Lazarushauss ein zeitlanck ingehabt, ist langst die statt gezogen gar nahendt ob er ein entreprinse furgehabt, oder der statt besichtigen wöllen oder ob es ime umb die ochsen, so in der wiede gehen zuthun gewesen, das kan man nicht wissen. Unsere Geldrische soldaten hat man auch noch zubefriedigen, wolte aber verhoffen wan man einige vertröstung auf etwas gelts aus Brabant haben möchte, es | |
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solte diesse Provintzen zu diessen und anderen bezalungen desto eher zubesorgen sein, wie ich verhoffe, so wirdt man dismals aus Hollandt keine soldaten bekommen, es presentirt aber der stathalter von Frieslandt die 10 fenlein, so Barthol EntesGa naar voetnoot106 fur Groningen gehabt und wie ich höre, gar gute soldaten sein sollen. Das der von Berlemont oder Hierges fur Mastricht bleibet, solchs werden E.G. nhumehr wissen, und aus seinem intercessirt schreiben so viel vernemen, das der feindt wol solte zulocken sein. Die Provintzen lassen den von IsselsteinGa naar voetnoot107 itzo in der eile 300 pferde (welche ich hoff, das er sie in kurtzem beisamen haben werde), werben. Desgleichen werden sie ahn den stathalter von Frieslandt begeren das er auch noch 2 fahnen werben wölle, wan sie wusten, das die andere provintzen die alte reutter bezalen wolten, weren sie wol gemeint, 2000 pferde zu werben. Bitt derhalben E.G. wöllen mich hiruber irer meinung verstendigen, desgleichen ob auch zu diessen reuttern noch etliche leichte pferde aus Brabant kommen werden, und wie viel, soll man die Bende im Furstenthumb auffrichten so muste E.G. dem von WittenhorstGa naar voetnoot108 dasselb ansagen und bevelen lassen. Nach dem auch diese Provintzen uber ire quotam mit proviandt, munition und sonst allerlei vorschiessen, so bitt ich, E.G. wollen mich verstendigen, wenn solche unchosten alle uffzurechnen, dan sich die Provintzen darinne sehr beschwert sein. In Rurmundt ist noch kein enderung weder mit volck oder bawren furgenommen worden. Wan die sache mit Limpurg geriete, so bitt ich E.G. wölten mich verstendigen ob als dan auch MaseckGa naar voetnoot109 einzunehmen damit man die proviandt desto besser benehmen und abstricken könne. In E.G. discours ist kein meldung geschehen von der proviandt so man mit dem entsatzs in die statt bringen solle, nemlich waserley und wieviel man hierin schicken solle derhalben dan E.G. resolution hierinne habe vonnöthen. Morgen geliebes Gott, wird man anfahen den willigen reuttern zu Arnhem gelt zu geben. Wil E.G. ferner bericht aufs ehist muglich zuschicken - - -
Per schedulam. Genediger herr, das die von Frieslandt durch befurderung des stathalters von Frieslandt die nahere Union ahngenommen, sich auch fur sein persohn selbst darzu erclert, solchs werde E.G. nhumehr verstanden haben. Damit er nhun bei solchen guten willen nicht allein möchte erhalten, sondern je lenger je mehr gewonnen und furtbracht werde und man seiner persohn desto mehr versichert sein könne, als wirdt alhie von etlichen guthertzigen fur rathsamb erachtet, das E.G. ihnen in solchen guten vertrawen durch schriften underweilen bestetigen und confirmiren wöllen, und ime insonderheit zuversichern geben das E.G. diesse seine resolution gantz gut vernommen, und verhoffen das | |
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sie zu vielem guthem gerethen solle, mit einer angehefften vermahnung, dass S.L. die resolution, welche die Unirte Provintzen mit entsatzung der stat Mastricht und defension der lande genommen in seinem gubernament befurderen wolte helffen. Es ist Reiner KanttGa naar voetnoot110 itzo ein zeitlanck umb inen gewesen, hat gewisslich bei ihme und sonsen des orts viel guts gethan, und dieweil er vermerckt das ihne sonderlich disse gedancken sehr uffgehalten, nemlich das er sich besorgt die Mutter werde ihnen exhaeredieren, item er werde seine guetter in Arthois verlieren, item das er auch noch etwas in der suspicion gewesen, als ob man ihme vielleicht nach seinem gubernament trachte, so hat er inen doch ziemlicher massen damit wiederumb contentirt und zufrieden gestelt, nemlich, das er ime zu gemueth gefurt, das die exhaereditationes in der Gentische Pacification auffgehalten, und dasselb auch in disser friedenshandlungGa naar voetnoot111 könne vorkommen werden, item das man ime in Hollandt und in den Unirten Provincen von so viel guetern als er verlieren wurde wiederumb restitution thun möchte, und das vieleicht zwischen E.G. ime und mir ein besondere Alliance gemacht werden könte, ungeferlich, doch vorbehalten E.G. verbesserung uf die mass, wie E.L. beiverwart zuschicke, welches er ime dan gantz wolgefallen lasse. Wes mir fur schreiben von Acken und Cöllen zukommen, Frisslandt anlangendt, das habe E.G. inliegendt zusehen, hoff doch weil der accord mit denen von Gröningen gemacht, es werde damit desto weniger gefahr haben. Datum ut in litteris. |
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