Kurt Schwitters
Der eine und der andere
Sassen zwei Männer zusammen. Der eine sah den anderen an, der ander sah weg. Lag etwas in dem Blick des einen der den anderen ansah, der andere sah weg. Lag viel in dem Blick des einen der den anderen ansah, der andere sah weg. Lag sogar sehr viel in dem Blick des einen der den anderen ansah, der andere sah weg. Stellte sich ein Junge vor dem Paar der beiden Männer auf, und beobachtete. Er sah, dass zwei Männer zusammen auf einer Bank sassen. Der eine sah den anderen an, der andere sah weg. Der Junge bemerkte es nicht, dass etwas in dem Blicke lag, mit dem der eine den anderen ansah, während der andere wegsah. Vielleicht hat der Junge nicht auf den Blick geachtet, mit dem der eine den anderen ansah. Vielleicht konnte der Junge auch nicht erkennen, ob etwas in dem Blicke lag, mit dem der eine den anderen ansah, oder nicht. Vielleicht lag in dem Blicke nur etwas in der Richtung zu mir, der ich dieses beobachtet habe und nicht in der Richtung zu dem Jungen, der es auch deshalb nicht bemerkte. Oder vielleicht hat es der Junge sogar bemerkt, dass in dem Blicke des einen, mit dem er den anderen ansah, etwas lag, aber er hat es nicht erkennen lassen. Vielleicht schämte er sich, etwas in dem Blicke des einen zu bemerken, mit dem dieser den anderen ansah. Vielleicht war er stolz darauf, dass er allein in dem Blick des einen bemerkt hatte, mit dem dieser den anderen ansah, und wollte deshalb seine Weisheit für sich behalten. Vielleicht war er etwas unsicher ob er es wohl richtig beobachtet hatte, und da er es nicht genau wusste, was er in dem Blicke gesehen hatte, mit dem der eine den anderen ansah, so sagte er lieber nichts und tat auch nicht dergleichen. Vielleicht tat er auch sogar dergleichen und ich der ich dieses geschrieben habe, habe dergleichen nicht bemerkt. Vielleicht weil der Junge sich zu undeutlich ausdrückte, indem er dergleichen tat, und indem er dadurch zeigen wollte, dass er bemerkt hatte, das etwas in dem
Blicke des Mannes lag, mit dem dieser den anderen ansah. Vielleicht weil ich, der ich dieses schreibe, den Jungen nicht genug kannte, um es an seinen Gesten zu erkennen, dass er ausdrücken wollte, dass er in dem Blicke des Mannes etwas gesehen hatte, mit dem dieser den anderen dauernd ansah. Aber vielleicht habe ich es sogar bemerkt, dass der Junge etwas ausdrücken wollte, habe es aber aus irgendeinem Grunde vermieden, dass was ich bemerkt hatte in breiter Öffentlichkeit bekannt zu geben. Dann wäre die Situation etwa die folgende gewesen: Die zwei Männer sassen zusammen. Der eine sah den anderen an, der andere sah weg. Lag etwas oder viel in dem Blicke des einen mit dem dieser den anderen anblickte, während der andere wegsah. Ein Junge beobachtete die zwei und merkte dass etwas oder viel oder sehr viel in dem Blicke lag, mit dem der eine den anderen anblickte, während der andere wegsah. In diesem Falle gab es der Junge zu erkennen, dass etwas oder viel oder sehr viel in dem Blicke lag, mit dem der eine den anderen ansah, während der andere wegsah. Ich bemerkte es, dass der Junge es zu erkennen gab, dass er gesehen hatte, dass etwas oder viel oder sehr viel in dem Blicke lag, mit dem der eine den anderen ansah, während der andere wegsah. Aber ich, immer angenommen dass es so wäre, wie ich es hier angenommen habe, ich hielt es für richtiger, nichts darüber der Öffentlichkeit bekannt zu geben, dass ich bemerkt hatte, dass der Junge zu erkennen gab, dass er gesehen hätte, dass etwas oder viel oder sehr viel in dem Blicke lag, mit dem der eine Mann den anderen ansah, während der andere wegsah. Aber warum? Vielleicht um dadurch die Öffentlichkeit nicht unnötig aufzuregen.