Bei den Novemberprogromen in Deutschland boten viele christliche Kirchen den vervolgten Juden Einlass und Schutz. An ihren Türen stand: Juden kommt zu uns beten!
Du Mensch, vor dem ich mich nicht beugen kann,
in Schmerzen seh ich Dich am Kreuze hangen,
und hangend siehst Du meine Schmerzen an, -
war dies Dein Tod, dass ich nicht ohne Bangen
mehr leben darf, von Aengsten rings umfangen?
Dein Leiden auch, geweiht des Himmels Ehre,
verbirgt die Glut, in der ich mich verzehre.
Du bist Erlöser dort, wo man Dich schon vergisst.
All Deine Wunder jetzt aufs Neue kehre,
Du meiner Freunde Freund und Herr, Du Jesu Christ.
Sag Deiner Mutter, dass sie tröstend sehe
auf Frauen, Manner, Kinder, gross und klein,
die über Nacht ein grosses Leid und Wehe
zum Schutz in Deinen Tempel trieb hinein.
O lass sie ohne Deine Wonnen selig sein!
Nimm gnädig auf in Deinen starken Armen
die Deinen, die Du prüfest im Erbarmen.
Mit meiner Not stellest Du Ihre Frist.
Gewalt erblüht, wo Herzen Dir erlahmen
Du meiner Freunde Freund und Herr, Du Jesu Christ.
Steh Dir so fern und sehe doch mit Schrecken,
wie Du erneut in Kreuzesqualen ringst.
Wer kommt, die Wunden lindernd zu bedecken,
wenn Du die bange Todesweise singst
und sehnend Dich zum Himmel hochaufschwingst?
Für diese Nacht mir Deinen Schutz noch lasse,
auf dass des Vaters Namen nicht verblasse,
allzeit SEIN Ruhm nur hochgelobet ist,
er Dich und mich mit seinem Blick umfasse,
Du meiner Freunde Freund und Herr, Du Jesu Christ.